HC Leipzig-Kapitänin Katja Schülke „Wir haben den Titel weg geworfen.“

03.01.2015 – SPORT4Final:

DHB-Pokal-Viertelfinale: 

DHB-Pokal-Sensation durch VfL Oldenburg beim HC Leipzig

HC Leipzig vs. VfL Oldenburg  28:29  (17:9) vor 1.000 Zuschauern in der Ernst-Grube-Halle Leipzig 

Spielfilm:

3:2 (5.); 7:3 (11.); 12:6 (19.); 17:9 (Halbzeit)

18:13 (35.); 20:15 (40.); 22:18 (47.); 23:21 (49.); 25:21 (50.); 25:25 (54.); 26:27 (55.); 28:27 (58.); 28:29 (Endstand) 

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DHB-Pokal-Viertelfinale: Tagesform mit Handball-Trilogie

HC Leipzig-Kapitänin Katja Schülke „Wir haben den Titel weg geworfen.“ - DHB-Pokal-Sensation durch VfL Oldenburg beim HC Leipzig - Foto: SPORT4Final
HC Leipzig-Kapitänin Katja Schülke „Wir haben den Titel weg geworfen.“ – DHB-Pokal-Sensation durch VfL Oldenburg beim HC Leipzig – Foto: SPORT4Final

Die Stimmen der Protagonisten zum Spiel „sammelte“ SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp: 

Leszek Krowicki (Trainer VfL Oldenburg):

„Wir haben trotz Leipziger Führung im ganzen Spiel mit einem konsequenten Spielaufbau agiert. Wir wussten, das Leipzig auch gesundheitliche Probleme hat und auch Hubinger und Kudlacz deshalb mal schwächere Phasen haben. In der Halbzeit habe ich ruhig gesprochen und gesagt, wir müssen nach der Pause so beginnen, als stände das Spiel noch Null zu Null. Wir wollten ständig und konsequent den Vorsprung verkleinern. Und dann zwingen wir Leipzig in gewisse Unsicherheiten. Wir sind heute mit Glück auch beschenkt worden und hatten in Buxtehude unglücklich verloren. Es passiert ab und zu ein Wunder. Wichtig ist, dass die Mannschaft kämpft … Wir haben in der zweiten Halbzeit Schwung bekommen, wird mutiger und hat keine Angst. Wir haben effektiv die Angriffe abgeschlossen. So ein Spiel passiert vielleicht einmal in zehn Jahren. 

HC Leipzig-Kapitänin Katja Schülke „Wir haben den Titel weg geworfen.“ - DHB-Pokal-Sensation durch VfL Oldenburg beim HC Leipzig - Trainer Leszek Krowicki mit SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp - Foto: Ingolf Neumann
HC Leipzig-Kapitänin Katja Schülke „Wir haben den Titel weg geworfen.“ – DHB-Pokal-Sensation durch VfL Oldenburg beim HC Leipzig – Trainer Leszek Krowicki mit SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp – Foto: Ingolf Neumann

Angie Geschke (Kapitänin VfL Oldenburg):

„Wir sind einfach eine wirkliche Mannschaft. Wir haben uns durch das Buxtehude-Spiel gut auf das Spiel vorbereitet. Buxtehude war für uns eine Lehre und heute konnten wir es gut für uns ausnutzen. Es ist einfach geil mit diesem Team und dann schafft man auch sowas.“ 

Tess Wester (Torhüterin VfL Oldenburg):

„In der zweiten Halbzeit haben wir uns als Mannschaft so gesteigert. In der Pause haben wir gesagt, dass geht einfach nicht so. Wir haben uns dann gesteigert, auch in der Abwehrleistung. Du gewinnst das Spiel in den letzten zwei Minuten, aber man kann nicht sagen, nur deswegen. Es war auch nicht nur meine Leistung.“ 

Luisa Schulze (HC Leipzig):

„Wir haben uns nicht auf dem Vorsprung ausgeruht. Wir wussten, dass wir in der zweiten Halbzeit genauso gut spielen müssen. Aber das ist uns irgendwie nicht so gelungen. Wir standen in der zweiten Halbzeit in der Abwehr zu weit auseinander und Oldenburg hat dann mit den Übergängen gearbeitet. Irgendwie hat dann der letzte Schritt vom Nachbarn gefehlt und das waren dann die einfachen Tore für Oldenburg. Es ist ärgerlich, wenn ich gut spiele, wir aber verlieren. 

Katja Schülke (Kapitänin und Torhüterin HC Leipzig):

„Ich wusste, dass wir auf jeden Fall die Phase nach der Halbzeit gewinnen müssen. Und das haben wir nicht … Wir waren sehr passiv im Kopf und im Körper. Wir haben viele leichte Duelle verloren, waren nicht schnell genug und haben vorne auch viele Bälle weg geworfen und Oldenburg zu Kontern eingeladen. Der Knackpunkt war einfach, dass wir nach der Pause diese wichtige Phase verloren haben. Uns alten Hasen muss man auch vorwerfen, dass es uns mit der Erfahrung nicht gelungen ist, die Mannschaft zu führen. Wir haben es als Team nicht gut genug in der zweiten Halbzeit gemacht. Jeder hat im Hinterkopf: Wir haben mit Acht geführt und geben das Spiel so aus der Hand. Oldenburg hatte so den psychologischen Vorteil in der zweiten Hälfte geholt. Und wir haben es nicht geschafft, ihn wieder auf unsere Seite zurück zu bringen … Im letzten Jahr war das Final4 ein geiles Event. Wir brauchen nicht um den heißen Brei herum zu reden: Wir haben den Titel weg geworfen. In der Meisterschaft wird es wahnsinnig eng für uns … Für die jungen Spielerinnen war das ein Erfahrungswert. Daran müssen sie reifen. Wir sind eine junge Truppe und nicht der Riesen-Favorit auf alle Titel. Sicherlich können wir, wenn alles gut läuft, ein Wörtchen mitreden. Aber wir haben einen verdammt jungen Kader.“ 

Anne Hubinger (HC Leipzig):

„Wir haben zum Schluss nicht den klaren Kopf behalten und auch taktisch nicht klug gespielt. Wir hatten dann auch nicht so richtig das Selbstvertrauen, hatte ich das Gefühl. Oldenburg war zum Schluss ein bisschen abgezockter. Sie waren auch im psychologischen Vorteil … Es läuft bei mir noch nicht so, wie es mal gelaufen ist. Aber ich denke, es geht in die richtige Richtung. 

Norman Rentsch (Trainer HC Leipzig)

„Hätten wir unser Spiel nach der Halbzeit so weiter gespielt, dann wären wir auch erfolgreich gewesen. Wir haben eine intakte Mannschaft und der Charakter ist gut. Es sind halt Entwicklungsprozesse, die auch wichtig sind. Auf diesem Niveau und in einem Viertelfinale darf das natürlich nicht passieren. Wir haben hier ein anderes Anspruchsdenken und hatten eine große Chance. Ich gehe sehr emotional und kritisch damit um … Tut mehr weh als die beiden Wolgograd-Niederlagen. Wolgograd war Champions League gewesen und wir waren da kein Favorit. Wir haben heute 30 Minuten ein gutes Spiel gemacht und unser Potential auch genutzt. Aber in der zweiten Halbzeit war das eine sehr bittere Sache. Egal welche Niederlage, die brauchen wir nicht.“

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