Thüringer HC: Am Ende der Routine gebeugt

13.10.2013 – PM – THC:

Der Thüringer HC kommt aus Wien mit leeren Händen zurück. Fast 50 Minuten war man mit HYPO NÖ Wien auf Augenhöhe, dann verloren die Müller-Schützlinge den Spielfaden und mussten sich am Ende mit 23:29 (13:14) geschlagen geben. Die mit acht aktuellen brasilianischen Nationalspielerinnen antretenden Gastgeberinnen spielten ihre ganze Routine aus und hatten in Barbara Arenhart eine super agierende Torhüterin.

Die Startphase dominierten die Abwehrreihen und dank drei super Reflexen von Jana Krause und zwei tollen Einzelaktionen von Alexandrina Barbosa stand es nach fünf Minuten 2:0 für die Gäste. Doch dann lief die Hypo-Angriffsmaschine warm. Nach zehn Minuten 3:3, Engel und Barbosa trafen nur das Holz – es blieb eng. Kampf um jedes Tor: Do Nascimento knallte einen Strafwurf an die Latte, den Abpraller konnte die Welthandballerin routiniert versenken. Im Gegenzug tankte sich Kerstin Wohlbold durch. Bis zum 6:5 für Hypo in der 15.Minute war das Glück ein wenig mehr auf der Seite der Gastgeberinnen. Nach der THC-Auszeit gelangen Kerstin Wohlbold und Sonja Frey jeweils der Ausgleich, doch Hypo legte stets wieder vor. In diese Phase spielte Barbara Arenhart, eine von acht aufgebotenen brasilianischen Nationalspielerinnen, im Hypo-Tor eine super Partie und hielt vier Hundertprozentige. Die THC-Abwehr hatte mit den temposcharfen und druckvollen Angriffen der „Wienerinnen“ alle Hände voll zu tun und bereits zwei Zeitstrafen und fünf Siebenmeter kassiert. Die Welthandballerin Do Nascimendo brillierte von der Strafwurfmarke und von ihrer Außenposition und hatte großen Anteil an der 11:8 Führung ihres Teams in der 24. Minute. Mit zwei schönen Tempogegenstößen nach Ballverlusten konnte Sonja Frey den Rückstand dann wieder in Grenzen halten. (26.Min – 12:10) Die pfeilschnelle Österreicherin war in dieser Phase das Trumpf-Ass im Zusammenspiel mit Alexandrina Barbosa. Bei Hypo gab es jetzt zwei Unkonzentriertheiten – Lydia Jakubisova lief mit Ball ein und setzte sich durch. Kurz vor dem Pausensignal war der THC wieder heran – 14:13.

Nach der Pause dann die Fortsetzung der Aufholjagd. In der 39.Min war der 15:15 Ausgleich erreicht und dank einer ganz starken Jana Krause stand es auch in der 42.Minute wieder 16:16. Die Führung blieb dem THC versagt, auch weil Anja Althaus zweimal freigespielt, an Arenhart scheiterte. Und dann die ganz bittere Pille: Anja Althaus erhielt nach Foulspiel die dritte Zweiminutenstrafe und sah dafür zwangsläufig rot. Hypo führte mit 18:17 und agierte von allen Positionen druckvoll. Der THC-Angriff tat sich schwer gegen den routinierten Innenblock Hypos, der durch den fehlenden Rückraumdruck kaum Räume öffnete. Doch der THC steckte nicht auf – Iveta Luzumova und Alexandrina Barbosa brachten die Gäste in der 48. Minute wieder auf 19:19 heran. Dann aber führten zwei eiskalte Treffer der routinierten Spiridon zu einer Zweitoreführung und die Partie schien nun für die Gäste zu laufen. Hypo, von allen Positionen gefährlich, hatte das Spiel in der Hand. Wenn auch bei einem Pfostenwurf von Franziska Mietzner nochmal Hoffnung keimte, zu groß waren die nicht zu übersehenden Lücken im Abwehrverbund der Gäste. Fünf Minuten vor dem Ende zeigte die Anzeigetafel ein 25:22 und diese Nuss war heute nicht mehr zu knacken. In mehreren Kurzangriffen verloren die THC-Damen den Ball und erlaubten dem Gastgeber fast in jedem Gegenangriff noch einen Treffer. Lydia Jakubisova versuchte noch einmal einen schönen Heber über Arenhart, aber auch der sprang von der Lattenunterkante ins Feld zurück. Sonja Frei, mit starker Effektivität im gesamten Spiel, traf von der Strafwurfmarke, aber das änderte nichts an der Erkenntnis: Heute waren die Müller-Damen einem Team unterlegen, das all seine Routine ausspielte und letztlich auch bei vielen Aktionen das sprichwörtliche „Glück des Tüchtigen“ hatte. Die sechs Tore Differenz sind letztlich eine bittere Lektion, aber erst nach den nächsten vier Spielen wird abgerechnet.

Bericht: Roman Knabe

Statistik:

Hypo Niederösterreich: Barbara Arenhardt, Anna Hajgato; Fabiana Carvalho Carneiro Diniz (1), Alexandra Do Nascimento (9), Vera Müller, Ana Paula Rodrigues (6), Olga Sanko, Fernanda Franca da Silva (3), Viktoria Mauler, Stefanie Kaiser, Gabriela Rotis-Nagy, Gorica Acimovic (4), Simona Spiridon (3), Deonise Cavaleiro Fachinello (3), Francielle Gomes da Rocha, Carolline Dias Minto

Thüringer HC: Jana Krause, Maike März; Sonja Frey (7), Ana Gros, Martine Smeets, Danick Snelder, Iveta Luzumova (2), Katrin Engel (1), Anja Althaus, Franziska Mietzner (1), Lydia Jakubisova (2), Kerstin Wohlbold (3), Alexandrina Cabral Barbosa (7)

Strafwürfe: 6/5 – 2/2.

Zeitstrafen: 3 – 4.

Zuschauer: 600.

Schiedsrichter: Charlotte Bonaventura/Julie Bonaventura (Frankreich)

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