Thüringer HC nach deutlicher Niederlage bei Hypo Niederösterreich mit großer Hypothek vor den beiden Győr-Spielen

14.10.2013 – SPORT4Final:

In der Vorrundengruppe A der Handball-Champions-League steht der deutsche Meister Thüringer HC nach der insgesamt schwächeren Vorstellung bei der 23:29-Niederlage gegen Hypo Niederösterreich vor den beiden nächsten Spielen gegen Titelverteidiger Györi Audi ETO KC mächtig unter Druck und Zugzwang.

Nicht nur die über weite Strecken vor allem im Deckungsverhalten offenbarten Schwächen in der Wiener Südstadt sondern auch im Kampf um den zweiten Platz für das Erreichen der Hauptrunde haben sich die Frauen von Trainer Müller selbst eine große Hypothek auf die Schultern gelegt. In zweierlei Hinsicht: Einerseits „darf“ gegen Győr nicht zweimal verloren werden. Andererseits: Nach Champions-League-Mathematik muss im Rückspiel gegen Hypo mit sieben Toren gewonnen werden, um bei Punktgleichheit im direkten Duell die Nase vorn zu haben. Und es könnte noch schlimmer kommen, wenn Hypo Niederösterreich seine beiden nächsten Spiele gegen Baia Mare gewinnen sollte …

Um es deutlich vorweg zu sagen: Nach der 22:41-„Klatsche“ in Győr spielte Hypo Niederösterreich formverbessert – aber nicht im Stile einer „Übermannschaft“. Eben stink „normal“ mit ruhigem, manchmal tempoverschärfendem Positionsspiel, weniger über den Gegenstoß. Das Spiel des deutschen Meisters hatte von Beginn an nicht den nötigen spielerischen Zuschnitt – vom Einbruch in den letzten zehn Spielminuten ganz zu schweigen. Über die „Königsposition“ im linken Rückraum kam keine Gefahr.

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Und der gravierende Unterschied zwischen beiden Teams bei insgesamt 22 technischen Fehlern bzw. Offensivfouls für jede Mannschaft: Der Abwehrverbund. Eigentlich das Prunkstück des Thüringer HC, aber gestern in Wien eher die Hauptursache der Niederlage. Keine Sicherheit im ganzen Spiel und eine unterirdische Fangquote der Torhüterin Krause (warum kam eigentlich nicht mal März?) mit 22 % (Hypo 52 %) konnten die abgezockten Wiener Spielerinnen nicht beeindrucken. Durch diese schwächere Abwehrleistung kam der Thüringer HC auch nicht gut in den Tempogegenstoß (3:4).

Eine zweite Ursache für die deutliche Niederlage des Thüringer HC war die Chancenverwertung. Auch hier mit 63:43 % ein Klassenunterschied zu Gunsten von Hypo Niederösterreich. Im Angriff des deutschen Meisters konnten allemal nur Barbosa (wenn auch manchmal zu eigensinnig), Frey und mit Abstrichen Wohlbold überzeugen. Die Torgefahr von der Kreismitte und Rechtsaußen sowie insgesamt aus dem Rückraum war zu gering, um die Lücken in der Abwehr und daraus resultierende Gegentore zu kompensieren.

Für die nun folgenden großen Duelle gegen Europas „Übermannschaft“ Györi Audi ETO KC ist aus Sicht des Thüringer HC eine gewaltige Leistungssteigerung erforderlich. Im gesamten Mannschaftsverbund! Auch die schon sprichwörtliche, hundertprozentige Kampfbereitschaft und Spielleidenschaft, mit denen die Frauen von Herbert Müller schon oft Spiele aus dem Feuer gerissen haben, muss gegen Győr wieder erkennbar sein. Denn Punkte müssen her, nicht nur wegen der Hypothek.   [/private]

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