SC DHfK Leipzig versinkt bei Hüttenberg-Heimniederlage mit bedenklichem „Sündenregister“ im Mittelmaß

30.11.2013 – SPORT4Final:

SC DHfK Leipzig vs. TV Hüttenberg 27:29  (15:15)

Matthias Gerlich: „Wir hatten es allein, selber in der Hand. Es war einfach Unvermögen von unserer Seite.“

Philipp Weber: „Im Endeffekt haben wir auch als Kollektiv versagt.“ 

Am SPORT4Final-Mikro waren weiterhin DHfK-Trainer Christian Prokop und Geschäftsführer Karsten Günther.

Matthias Gerlich - SC DHfK Leipzig - Foto: Rainer Justen
Matthias Gerlich – SC DHfK Leipzig – Foto: Rainer Justen

Die Berg- und Talfahrt des SC DHfK Leipzig in der zweiten Handball-Bundesliga nimmt kein Ende. Nach dem Auswärtssieg in Bittenfeld verloren die ambitionierten DHfK-Männer vor nur 1.500 Zuschauern in der Arena Leipzig gegen einen aus Tabellensicht bezwingbar erscheinenden, wirklich nicht „Handball vom anderen Stern“ spielenden TV Hüttenberg mit 27:29 Toren. Diese Heimniederlage war höchst überflüssig.

Mit bedenklichem „Sündenregister“, sprich spielerischen Mängeln, einer technischen Fehler- und Fehlwurfquote (freie Bälle und zwei Siebenmeter), schwächelnder Wurfeffizienz und in der zweiten Halbzeit mit Abstimmungsproblemen in der Abwehr (Innenblock nach der roten Karte von Kapitän Oehlrich nach 36 Minuten) bleibt der SC DHfK Leipzig sowohl als Tabellenzehnter als auch von der Spielqualität im Mittelmaß der Liga stecken. Auch das sprichwörtlich „letzte Aufbäumen“ gegen die Niederlage war nicht erkennbar. Anspruch und Wirklichkeit liegen derzeit bei den Leipziger Handballern weit auseinander.

Neben der fehlenden Mannschaftskonstanz stellt derzeit auch die Torhüterleistung gerade in engen Spielen, gegen Hüttenberg noch mit 26:25-Führung in der 55. Minute, kein entscheidendes Erfolgsmomentum dar.

 

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Sicher hing das auch mit der schwankenden Abwehrleistung zusammen. Aber Steigerungspotential ist allemal vorhanden und schnellstmöglich umzusetzen.

Aber auch die Einwechselspieler in der zweiten Halbzeit Boese, Seitle oder Streitenberger konnten dem eigenen Spiel nicht die überraschenden, erfolgreichen Momente geben. Diesbezüglich scheint doch ein größeres Leistungsgefälle im DHfK-Team derzeitig zu bestehen.  

Die Hüttenberger Gäste wankten Mitte der zweiten Halbzeit (22:21 – 44.) kurzzeitig, aber sie fielen nicht um und erhielten ihre mannschaftliche Leistungsstabilität im Rahmen ihrer Möglichkeiten halbwegs konstant. Aber zwei vergebene, freie Bälle im Tempogegenstoß bei großartiger Hüttenberger Torhüterparade von Ritschel sorgten weiter für Unruhe im Spiel der Gastgeber. Als Leipzig weiter beim 23:22 (50.) knapp in Führung lag, kassierte man ein 0:2 im Überzahlspiel. Nach der verloren gegangenen 26:25-Führung mit drei Gäste-Toren in Folge zum 26:28 war das schon manchmal erlebte, sprichwörtlich „letzte Aufbäumen“ der DHfK-Handballer in der Leipziger Arena nicht zu erkennen. Am Ende gewannen die Mannen des TV Hüttenberg verdient beide Punkte.

Am SPORT4Final-Mikro waren:

Matthias Gerlich: „Wir sind in der Abwehr gegen den Kreisläufer gar nicht reingekommen. Es tut mir weh, das zu sagen: Hüttenberg war ein Stück besser und abgeklärter als wir. Wir hatten es allein, selber in der Hand. Es war einfach Unvermögen von unserer Seite. Wir hatten klare Chancen, ob im Gegenstoß oder bei den Siebenmetern, die wir immer souverän verwandeln. Dann haben wir den Torhüter warm geschossen. Dann kommt eins zum anderen und wir haben vorne auch nicht mehr ins Spiel gefunden. Und dann müssen wir heute konstatieren, dass wir nicht gut genug waren. Es tut mir auch unglaublich weh, weil wir immer das Gefühl haben, dass wir von der Qualität her mit den besten Mannschaften der Liga mithalten können. Wir gewinnen auswärts in Bittenfeld, aber wir schaffen es nicht, mal drei, vier Spiele in Folge diese Leistung abzurufen. Wir haben immer ein Spiel dabei, das nach unten ausreißt. Das bricht uns das Genick und führt dazu, dass wir jetzt im Mittelfeld rumdümpeln, was wir uns selber zu zuschreiben haben. Da müssen wir uns selber wieder rausholen.“

Christian Prokop: „Nach dem Spielverlauf war der Sieg für Hüttenberg verdient. Wir schaffen es 60 Minuten nicht, uns auf die Siegerstraße zu bringen und uns Sicherheit zu holen. Haben in der 45. Minute die Chance, anstatt mit einem Tor Führung mit zwei oder drei wegzugehen. Aber die Chancen vergeben wir leichtfertig und am Ende sind es ein paar strittige Sachen. Aber das ist dann normal, wenn wir vorher den Sack nicht zu machen. Wir hatten aus dem Rückraum nicht diese Durchschlagskraft und Effektivität. Die Saison ist lang und wir kämpfen um die Zuschauer und auch um guten Handball. Ich denke, dass wir am Mittwoch gegen Aue im Derby eine stärkere Leistung bringen.“

Philipp Weber: „Momentan ärgere ich mich am meisten über meine eigene Leistung, weil es nicht wie sonst immer geklappt hat. Im Endeffekt haben wir auch als Kollektiv versagt. Das muss am Mittwoch besser werden. Ein Knackpunkt war auch die rote Karte für den Kapitän. Wir gewinnen in Bittenfeld und es kommen nur 1.500 Zuschauer. Die Zuschauer lockt eben entweder der Aufstiegs- oder der Abstiegskampf. Wir geben weiter unser Bestes.“

Karsten Günther: „Hüttenberg hat stark gespielt. Vor allen Dingen gut verteidigt. Wir haben nicht die Intensität hinbekommen, die wir brauchen, um so ein Spiel zu gewinnen. Ob das nun am Können liegt oder auch ein kleines bisschen Einstellungssache ist, das mag ich jetzt nicht zu beurteilen. Auf alle Fälle waren wir nie so in der Kampfposition drin, wie das eigentlich sein muss, wenn man so ein Ding unbedingt reißen will. Wir können Zuschauer nur mit Erfolg in die Halle bringen und das haben wir uns auch fest vorgenommen. Die Jungs haben sich gut vorbereitet, aber heute das nicht umgesetzt. Deswegen ist jetzt gegen Aue der Druck ein wenig größer. Aber vielleicht ist das für uns gar nicht so verkehrt.“ 

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