Handball-EM: Dänemark bezwingt Ungarn mit taktischer Match-Überlegenheit

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15.12.2014 – EHF / SPORT4Final:

Handball-EM 2014: Hauptrunde Gruppe 1 – Debrecen – 2. Spieltag

Gastgeber Ungarn verliert „Semifinale um den Halbfinaleinzug“ gegen den WM-Dritten Dänemark und war spielerisch sowie taktisch unterlegen

„Finale um den Semifinaleinzug“ zwischen Dänemark und Spanien

Norwegen steht nach „Aufholjagdsieg“ gegen Rumänien als Hauptrundensieger und erster Halbfinalteilnehmer fest

SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet live vom Final-Wochenende der Handball-EM aus Budapest.

Handball-EM 2014: Ungarn bleibt nach „Krimi-Finish“ auf Semifinalkurs

Dänemark wahrt Halbfinalchance – Norwegen fast durch

Olympiasieger Norwegen auf Halbfinalkurs nach souveränem Sieg über WM-Dritten Dänemark

„Spanisches Wunder“ und Polens „Erlösung“

Spanien glücklicher Sieger über Russland

WM-Vierter Polen verliert deutlich gegen Spanien

Thriller-Remis zwischen Ungarn und Russland

Handball-EM 2014: Gruppe B mit Rekord-Champion Norwegen

Handball-EM 2014: Gruppe A mit Gastgeber Ungarn

 

Handball-EM 2014: EHF-EURO-Ball - Foto: Uros Hocevar / EHF Media
Handball-EM 2014: EHF-EURO-Ball – Foto: Uros Hocevar / EHF Media

 

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Ungarn vs. Dänemark  20:23 (9:11)

Ungarn durfte im Kampf um den Halbfinaleinzug nicht verlieren, um im letzten Spiel gegen Norwegen die Top-Four-Platzierung perfekt zu machen. Der Gastgeber kam schon in der ersten Hälfte trotz 3:2:1-Abwehr schwer ins Spiel und war dem schnellfüßigen Angriffen Dänemarks nur mit hohem physischen Aufwand gewachsen. Einzig und allein Torhüterin Eva Kiss hielt Ungarns Hoffnungen am Leben, die eine großartige Partie spielte und als „Matchplayerin“ geehrte wurde. Der WM-Dritte Dänemark griff ab der 17. Minute bei eigener 6:5-Führung bis zum Spielende zum entscheidenden taktischen Mittel: Die Torhüterin wurde zu Gunsten einer  Feldspielerin ersetzt – auch bei eigener Strafzeit. Das Mittel des Überzahlspiels mit zwei mittleren Kreisspielerinnen sollte sich als primärer Erfolgsfaktor erweisen. Ungarn konnte nur einmal beim 11:11 (32.) durch Aniko Kovacsics ins (einmal) leere Tor ausgleichen. Spielmacherin Kristina Kristiansen agierte in Weltklassemanier als 6. oder 7. Feldspielerin. Beim 22:15 (49.) war die verdiente Vorentscheidung für den Gastgeber der nächsten Weltmeisterschaft gefallen. Dänemarks taktischer Schachzug entwickelte sich im Matchverlauf auch zum physischen Vorteil. Ungarns Wurfeffizienz war zu niedrig und die technische Fehlerquote zu hoch.   

„Matchplayerinnen“:

Eva Kiss (Ungarn – 20/42 = 48 % gehaltene Bälle incl. 2 Strafwürfe)

Line Jörgensen (Dänemark – 6 Tore bei 8 Versuchen)

Herausragend:

Krisztina Triscsuk (Ungarn – 4 Tore bei 6 Versuchen)

Gabriella Toth (Ungarn – 5 Tor3 bei 10 Versuchen in 36 Minuten)

Sandra Toft (Torhüterin Dänemark – 13/30 = 43 % gehaltene Bälle)

Kristina Kristiansen (Dänemark – 4 Tore bei 9 Versuchen in 27 Minuten)

Statistik:

Wurfeffizienz: 43:45 %

Turnovers:    15:8

Strafminuten: 2:4

Stimmen zum Handball-EM-Spiel:

Bernadett Bognar-Bodi (HUN):

„Wir haben diesmal nicht im Team gearbeitet. Eva Kiss hielt wieder, und abgesehen von zwei oder drei Toren war die Verteidigung auch gut. Aber es gab ein Problem mit unseren Angriffen heute Abend. Wir sind nicht nach vorne gelaufen ohne den Ball. Beide Flügel waren während des Spiels zu ungefährlich. Ich hatte nur eine Chance, ein Tor zu schießen. Und um erfolgreich zu sein, brauchen wir auf jeden Fall die Tore von den Seiten.“ 

Andras Nemeth (HUN-Trainer):

„Unsere Angriffe sind immer noch sehr schwach. Wir konnten nach vorne nicht Schritt halten. Bis zum heutigen Abend brachten wir immer neue Spieler, um den Gegner zu überraschen. Zuerst war es Szimonetta Planeta, im letzten Spiel war es Gabi Toth. Wir zeigten viele Unsicherheiten im Angriff, die nichts mit den Trainings zu tun haben.“ 

Gabriella Toth (HUN):

„Wir müssen gegen Norwegen gewinnen, und ich glaube, wir werden gewinnen, weil wir als Team zusammenarbeiten. Wir können nach dieser Niederlage aufstehen. Und das Spiel gegen Rumänien gibt uns immer noch Energie.“ 

Line Jörgensen (DEN):

„Wir wussten, dass dies ein Spiel wird, in dem wir um jeden Ball kämpfen und uns nach jedem Ball werfen müssen, und das war genau das, was wir getan haben. Dies war mit Abstand unsere beste Leistung in diesem Turnier bislang. Sie spielten hart, aber sie konnten uns nicht aufhalten … Es war toll, ich glaube, ungarische Fans sind fantastisch, und ich war fast ein bisschen traurig, weil sie ein wenig still geworden sind, als wir einen klaren Vorsprung Mitte der zweiten Halbzeit hatten.“ 

Sandra Toft (DEN-Torhüter):

„Zum ersten Mal hatten wir die Führung von Anfang an und hielten sie. Ich denke, es war eine sehr solide und konstante Leistung von unserer Seite … Wir werden wahrscheinlich in diesem Spiel gegen Spanien noch besser spielen als heute Abend, aber wir werden das Match so nehmen, wie es kommt.“ 

Kristina Kristiansen (DEN):

„Es war großartig. Ich fühlte mich gut die ganze Zeit, und ich denke, wir alle haben eine tolle Leistung geboten … Wir hatten vereinbart, dass, wenn wir sehen, dass Ungarn nicht besonders schnell spielt, würden wir den Torwart heraus nehmen und durch einen zusätzlichen Feldspieler ersetzen. Es gelang uns sehr gut an diesem Abend.“

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