Handball-WM 2013 Serbien: Deutschland im WM-Achtelfinale

10.12.2013 – SPORT4Final:

Handball-WM 2013 Serbien:

Gruppe D: Deutschland vs. Rumänien  26:23 (13:12) in Novi Sad

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat bei der Handball-Weltmeisterschaft 2013 in Serbien mit einem 26:23-Erfolg gegen Rumänien das Achtelfinale erreicht. Im dritten Turnierspiel gelang der dritte Sieg – Minimalziel Runde der letzten 16 und eine spielerische Steigerung oben drauf. Mehr geht momentan nicht – allen Kritikern entgegen zu halten.

DHB-Frauen-Nationalmannschaft - Foto: DHB/Sascha Klahn
Handball-WM 2013 Serbien: DHB-Frauen-Nationalmannschaft – Foto: DHB/Sascha Klahn

Wurde beim Tschechien-Spiel die Abwehrleistung medial kritisch beäugt, stand die Deckung gegen Rumänien sicher und hatte in Torhüterin Woltering (3 gehaltene Siebenmeter, 39 % Quote) einen überdurchschnittlichen Rückhalt. Wenn es etwas anzumerken gibt, dann das  Rückzugsverhalten, denn die Rumäninnen kamen zu insgesamt 8 Tempogegenstoßtoren (Deutschland nur 2). Acht technische Fehler waren bei der Qualität dieses WM-Spieles auch im Rahmen, also nicht kritikwürdig.

Was zeichnet das deutsche Spiel bei dieser Weltmeisterschaft besonders aus? Die deutschen Frauen haben einen bärenstarken Rückraum (was früher zu Recht kritisiert wurde), der Spiele dominieren kann. Damit ist nicht nur die mit Weltklasseform auflaufende Susann Müller (11 Tore gegen Rumänien – insgesamt bereits 28 Tore im Turnier und gute Anspiele) gemeint. Alle Rückraumspielerinnen zusammen erzielten gegen Rumänien 23 der 26 Treffer! Dies kann im weiteren WM-Verlauf die deutsche Mannschaft noch sehr weit bringen. Auch Győrs Erfolgstrainer Martin Ambros erläuterte gegenüber SPORT4Final, dass die wichtigen Spiele aus seiner Sicht über den Rückraum dominiert und gewonnen werden. Wenn dann noch eine gute Abwehr und Weltklassetorhüterin Woltering stabile WM-Form bewahren …

Um nicht falsch verstanden zu werden: Eine kritische Spielanalyse soll nicht durch Schönfärberei ersetzt werden. Auch nicht bei SPORT4Final. Aber die ansteigende WM-Form stimmt und gibt Anlass zu leisen Viertelfinalhoffnungen.

Deutschland hatte das Spiel von Beginn an gut im Griff, führte durch Susann Müllers viertem Tor nach 17 Minuten bereits mit 10:5 Toren. Danach vergaben die deutschen Frauen einige gute Chancen, Rumänien wurde im Positionsangriff und Gegenstoßverhalten stärker und erkannte Deckungslücken auf den deutschen Halbpositionen. Und hätte Rumänien im ersten Durchgang nicht drei Siebenmeter vergeben, wäre es wohl nicht bei der knappen 13:12-Halbzeitführung für Deutschland geblieben.

Die deutschen Frauen kamen ganz stark aus der Pause und dominierten bis zum 20:14 (43.) fast nach Belieben. Sehenswert diese Phase, in der der Rückraum mit drei Toren aus zweiter Welle, einem Augsburg-Tor im Gegenstoß und natürlich Susann Müller beeindruckend agierte. Danach folgte die rumänische Aufholphase über Tempogegenstöße und angesichts kleinerer deutscher Deckungslücken über den Kreis (insgesamt 10 Siebenmeter im Spiel). Auch Rumäniens Torhüterin steigerte sich in der zweiten Spielhälfte. Sieben Minuten vor Schluss war Rumänien beim 23:21 wieder auf Tuchfühlung. Danach sorgte Susann Müller mit den letzten drei deutschen Toren, glänzend ihr Hüftwurf zum 24:21, für die Entscheidung im Spiel. Clara Woltering hielt Sekunden vor Schluss noch einen Siebenmeter. Sie wurde nach dem Spiel zur „Spielerin des Matches“ ausgezeichnet.

In den verbleibenden Gruppenspielen gegen Tunesien (Donnerstag) und Ungarn (Freitag) geht es nun um die bestmögliche Platzierung, um einen etwas „leichteren“ Gegner aus der Gruppe C für das Achtelfinale zu bekommen.        

Einige Stimmen nach dem Spiel:

Heine Jensen (Trainer Deutschland): „Es war ein gutes Handballspiel. Wir lieben es, Spiele auf höchstem Niveau zu spielen. Ich bin sehr glücklich über den Sieg.“

Clara Woltering (Kapitänin Deutschland): „Ich bin glücklich und stolz auf die Mädchen. Heute zeigten wir, dass wir eine sehr gute Verteidigung spielen können.“

Gheorghe Tadici (Trainer Rumänien): „Die Deutschen haben gute Spielerinnen. Ich denke, dass Susann Müller solch eine sehr gute Spielerin ist, und das bedeutet viel für die deutsche Mannschaft.“

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