Joachim Löw und der gescheiterte Neuanfang

Joachim Löw bleibt dem DFB treu - Vertragsverlängerung bis 2018 – Foto aus März 2015 - Foto: Getty Images
Joachim Löw bleibt dem DFB treu – Vertragsverlängerung bis 2018 – Foto aus März 2015 – Foto: Getty Images

Joachim Löw wird wahrscheinlich der ewige Bundestrainer der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bleiben.

Nach dem gescheiterten Neuanfang in der UEFA Nations League mit Joachim Löw ist ein wirklicher Neubeginn auf den Positionen Bundestrainer, DFB-Präsident und Sportdirektor unumgänglich.

Ein Kommentar von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.

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Gescheiterter Neuanfang als Chance für neuen Bunderstrainer

Der DFB setzte bei Joachim Löw, angesichts der Vertragsverlängerung vor der Weltmeisterschaft bis 2022, nicht das Leistungsprinzip der historisch bislang einmaligen Pleite des Vorrunden-Ausscheidens bei der Fußball WM 2018 in Russland durch – wie Löw selbst auch nicht bei „seinen“ Nationalspielern. Nach dem WM-Titelkampf und einem lange heraus gezögerten Schein-Umdenken beim Bundestrainer mit dem durchaus möglichen Abstieg aus der A-Gruppe der Nations League und der wiederum geschichtlichen Negativ-Bilanz von bislang sechs Länderspiel-Niederlagen im Jahr 2018 scheint Joachim Löw nach den Niederlagen gegen die Niederlande und Frankreich sicherer denn je im fußballerischen Komfortbereich des DFB zu sitzen.

Confed-Cup-Sieg 2017 als verpatzte Umbruch-Chance

Löws Negativ-Seite besitzt noch einen weiteren höchst gravierenden Mangel: Als ihm nach dem Sieg der „jungen Garde“ beim Confed-Cup 2017 der personelle Umbruch seiner in die Jahre gekommenden Weltmeister-Mannschaft von 2014 mit sportlichen Abwärts-Leistungskurven auf dem „Silbertablett“ serviert wurde, machte er den entscheidenen Fehler und beharrte in Nibelungentreue auf seine vertrauten WM-Recken. Zudem verschlief Löw seit 2016 die sich international abzeichnenden spieltaktischen Veränderungen – Stichworte Ballbesitz-Fußball und Geschwindigkeit im Umschaltspiel. Was muss eigentlich noch alles schief gehen, damit sich der DFB und sein Vordenker Reinhard Grindel nach dem gescheiterten Neuanfang von Löw trennen. Grindel selbst prägte nach dem Frankreich-Match den unsinnigen Satz: „Heute haben wir ein Stück Umbruch gesehen.“ Nein, Herr Präsident, das ist wiederholte Augenwischerei mit Realitätsverlust!

Kuntz wäre der bessere DFB-Bundestrainer

Joachim Löw begegnete nur dem Druck von einigen Medien (nicht öffentlich-rechtlich) und Experten bei der Aufstellung der Mannschaft. Nach der in deutschen Leitmedien schön gefärbten Frankreich-Niederlage versäumte Löw nicht daran zu erinnern, dass die erfahrenen Spieler beim Neuaufbau genauso wertvoll sind. In der Quintessenz bleibt festzuhalten: Mit Noch-Bundestrainer Joachim Löw und seinen Gedanken sowie fehlenden Taten, man erinnert sich nur an die 110-minütige, sogenannte Analyse-Pressekonferenz, sind Deutschlands künftige Chancen bei Europa- und Weltmeisterschaften eher geringer einzuschätzen. Der Fachmann als U21-Nationaltrainer und früherer sehr guter Nationalspieler Stefan Kuntz wäre ein würdiger Löw-Nachfolger.

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