RB Leipzig unstrukturiert ohne „Teamplay“ – FSV Frankfurt effizient und verdienter Sieger

RasenBallsport Leipzig vs. FSV Frankfurt - Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und Joan Oumari (Frankfurt) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RasenBallsport Leipzig vs. FSV Frankfurt – Yussuf Poulsen (RB Leipzig) und Joan Oumari (Frankfurt) – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

15.02.2015 – SPORT4Final / Frank Zepp:

Fußball – 2. Bundesliga: 21. Spieltag 

RB Leipzig vs. FSV Frankfurt  0:1 (0:0) vor 18.000 Zuschauern in der Red Bull Arena 

Die Talfahrt und sportliche Krise von RasenBallsport Leipzig geht ergebnis- und tabellentechnisch weiter. Acht Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz bestätigen, dass der finanzstarke Aufsteiger weit hinter den eigenen Erwartungen zurück bleibt und im Mittelmaß der Liga angekommen ist. 

Erfolgscoach Alexander Zorniger erhielt im Stadion sichtbar auf Spruchbändern den Dank der Fans für zwei Aufstiege. Bemerkenswert und aussagekräftig zugleich!

RasenBallsport Leipzig vs. FSV Frankfurt - Fans von RB Leipzig mit Banner für Alexander Zorniger - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RasenBallsport Leipzig vs. FSV Frankfurt – Fans von RB Leipzig mit Banner für Alexander Zorniger – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

 

Nachfolger und „Trainer auf Abruf“ Achim Beierlorzer hatte ein für RasenBallsport-Verhältnisse desaströses Trainerdebüt. Aber auch selbstgemacht: Wer die Mannschaft nach vier Trainingseindrücken aufstellt und gewachsene, gut entwickelte Strukturen gedanklich außer Acht lässt, muss sich über eine einfallslose, teilweise sogar hilflose unterdurchschnittliche erste Spielhälfte nicht wundern. Wenn die Spielintelligenz in Person von Dominik Kaiser nicht einmal auf der Bank Platz nimmt, ist eine unstrukturierte Spielweise vorprogrammiert. Ein „Millionensturm“ nach Marktwerten und Ablösesummen mit Poulsen, Rebic und Forsberg, die alle sehr ins Angriffszentrum drängten und nicht die Außenbahnen bedienten sowie nicht eingespielt sind, war der Punktejagd gegen Frankfurt nicht zuträglich. Auch das Mittelfeld mit Kalmar, Kimmich und Khedira hatte so noch nie ein Match begonnen, wirkte eher defensiv als offensiv eingestellt. 

Ganze drei Torschüsse jeweils für beide Teams in Hälfte eins zeugten von wenig Bundesligaklasse. Ein nicht anerkannter Kopfballtreffer von Rebic wurde zu Recht nach Offensivfoul im Strafraum von Compper an Konrad (28.) abgepfiffen. RB Leipzig verlor die Mehrzahl der Zweikämpfe. Frankfurt zeigte seine defensive Klasse und stellte Leipzig vor große Offensiv-Probleme. Eine erste Halbzeit zum Vergessen von der Qualität her – schlimmer noch als in Aue. 

Was Sportdirektor Ralf Rangnick in der Halbzeitpause in der Kabine seinen Mannen erzählt hat, wird immer ein Geheimnis bleiben. Aber zumindest kamen die RasenBallsportler engagierter und laufstärker aus der Pause. Torchancen wurden auch erarbeitet: Poulsen (50.; 57.); Forsberg (52.); Kimmich (61. – die beste); Sebastian (69.) und Reyna (84.). Aber es waren eben bis auf Kimmichs Strafraumszene keine glasklaren, hundertprozentigen Torchancen, bei denen der Torschrei im Hals stecken blieb. Die einzige wirklich „Hundertprozentige“ hatte auf der Gegenseite der Frankfurter Roshi, der einen gewaltigen Patzer von Coltorti (spielte als letzter Mann den Ball in die Füße von Roshi) eiskalt bestrafte. Die Frankfurter Gäste „schaukelten“ mit etwas Glück und taktisch defensivem Geschick die Begegnung in den Sieghafen. RB Leipzig rutschte auf Platz 8 der Tabelle ab. 

Vor dem Match gab RB Leipzig noch eine wichtige Personalentscheidung bekannt. Robert Klauß übernimmt mit sofortiger Wirkung die Bundesliga-U17 der Roten Bullen. Der 30-Jährige trainierte zuvor die U14 und tritt damit die Nachfolge von Achim Beierlorzer an, der seit Mitte der Woche neuer Cheftrainer der Profimannschaft ist.

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