DOSB: Fair Play Preis für Kampfrichter, Fotograf und VfB Oldisleben

29.11.2013 – PM:

DOSB: Gemeinschaftlicher Einsatz bei Leichtathletik-WM ausgezeichnet  

Der „Fair Play Preis des deutschen Sports“ geht in diesem Jahr in der Kategorie „Sport“ an den russischen Leichtathletik-Kampfrichter Andrej Schukow und den Fotografen Kai Pfaffenbach für ihren gemeinschaftlichen Einsatz bei der Leichtathletik-WM sowie in der Kategorie „Sonderpreis“ an den VfB Oldisleben. Die Preisträger werden im Rahmen des Vorabendempfangs zur Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am kommenden Freitag, 6. Dezember, in Wiesbaden ausgezeichnet. Die Ehrung übernehmen Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich, DOSB-Präsident Hans-Peter Krämer und der Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS), Erich Laaser. Unterstützt werden sie durch die Nationalen Botschafter für Fair Play und Toleranz, Rosi Mittermaier-Neureuther, Steffi Nerius und Rainer Schmidt.

Bundesinnenminister Dr. Friedrich erklärt anlässlich der Bekanntgabe: „Fair Play wird auf vielen Ebenen des Sports tagtäglich gelebt, ob im Finale einer Weltmeisterschaft oder im Verein nebenan. Dabei geht es nicht nur um die gerechte Gestaltung des sportlichen Wettkampfs an sich, sondern darüber hinaus um den respekt- und verständnisvollen Umgang miteinander. Unsere diesjährigen Preisträger bilden diese ganze Bandbreite des Fair Plays ab und sind damit Vorbild für viele aktive Sporttreibende.“

Der russische Kampfrichter Andrej Schukow und der Fotograf Kai Pfaffenbach (Video zum Einbetten in Ihre Berichterstattung) erhalten die Auszeichnung, weil sie bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2013 in Moskau durch sportlich-faires und unbürokratisches Verhalten dafür gesorgt haben, dass der vierte Versuch des deutschen Kugelstoßers David Storl gewertet wurde, nachdem er zunächst ungültig gegeben worden war. Mit einer Bildfolge bewies Kai Pfaffenbach, dass David Storl bei diesem Versuch nicht (wie zunächst angenommen) auf den Balken getreten hatte. Pfaffenbach zeigte diese Bilder Storl, was der übergeordnete Kampfrichter Andrej Schukow bemerkte. Nach Ansicht der Bildfolge entschied er, dass der Versuch gültig sei. Mit diesem Versuch gewann David Storl wie zwei Jahre zuvor die Goldmedaille. In der Begründung der Jury heißt es: „Neben der Initiative von Kai Pfaffenbach hat vor allem die spontane Fair Play-Geste von Andrej Schukow die Jury überzeugt. Beide haben durch ihr Verhalten in vorbildhafter Weise ein faires Ergebnis des Kugelstoß-Wettkampfes bei der Leichtathletik-WM 2013 ermöglicht.“

Die Korrektur des Ergebnisses durch den Kampfrichter Andrej Schukow zeuge von „Größe und Nervenstärke“, betont DOSB-Präsident Hans-Peter Krämer: „Ein WM-Finale in einem voll besetzten Stadion zu unterbrechen, sich Beweisfotos anzuschauen und dann eine zuvor getroffene Tatsachenentscheidung zu korrigieren, ist eine bewundernswerte Leistung. Es freut mich besonders, dass die ganze Welt diese wunderbare Form von Fair Play live im Fernsehen mit verfolgen konnte.“

Der VfB Oldisleben ausgezeichnet, weil er sich konsequent auf allen Ebenen für ein faires Miteinander auf und neben dem Platz einsetzt. Neben verschiedenen Schulungs-Initiativen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und ehrenamtlich Tätige sowie die Ordner gehört auch ein Fair Play-Jahresabschlussturnier zum Vereinsleben. Hier wird u.a. nach besonderen, jeweils neu verhandelten Regeln ohne Schiedsrichter gespielt. Ein weiteres Resultat der Fair Play-Bemühungen: Die 1. Fußball-Männermannschaft wurde in den Jahren 2010, 2011 und 2012 Fair Play-Sieger ihrer Liga.

Die Jury schreibt dazu: „Dieser Einsatz für Fair Play ist außergewöhnlich und vorbildlich, weit über den Sport hinaus. Auf beeindruckende Weise vermittelt der Verein, dass Fair Play und damit zugleich die Grundwerte unserer Demokratie Maßstab unseres Handelns werden können und unser Zusammenleben bereichern.“

Auch DOSB-Präsident Hans-Peter Krämer ist begeistert: „Der VfB Oldisleben beweist, wie viel Sportvereine für die Werteerziehung in unserer Gesellschaft leisten können. Ich gratuliere dem Verein zu seinen Initiativen und seiner Vorbildwirkung.“

Der „Fair Play Preis des deutschen Sports“ wird 2013 erstmals gemeinsam vom Bundesministerium des Innern, dem DOSB und dem Verband Deutscher Sportjournalisten vergeben. Mit dem Preis werden Personen, Vereine und Initiativen ausgezeichnet, die sich im Bereich des Fair Play besonders stark engagieren. Dabei sollen die Preisträger als Vorbilder für die Gesellschaft gelten und den toleranten Umgang miteinander symbolisieren.

Vorschläge können jederzeit auf der Homepage des Fair Play Preises des deutschen Sports unter www.fairplaypreis.de eingereicht werden. Bereits jetzt werden die Vorschläge für 2014 entgegen genommen. Die Personen, die die tatsächliche Preisträgerin/den Preisträger melden, erhalten eine Einladung zur Preisverleihung.

Die Jury:

• Prof. Dr. Manfred Lämmer (Deutsche Sporthochschule Köln) – Vorsitzender

• Frank Thomas Hartleb (Deutscher Behindertensportverband) – Stellvertretender Vorsitzender

• Dr. Michael Ilgner (Vorstandsvorsitzender Deutsche Sporthilfe)

• Harald Denecken (Präsident Deutsche Olympische Gesellschaft)

• Dagmar Freitag (Mitglied des Bundestages, Vorsitzende des Bundestag-Sportausschusses)

• Erich Laaser (Präsident Verband Deutscher Sportjournalisten)

• Christian Breuer (Vorsitzender der DOSB-Athletenkommission)

• Prof. Dr. Dr. h.c. Gudrun Doll-Tepper (Vorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie und Vizepräsidentin des DOSB)

• Friedrich-Wilhelm Moog (Bundesministerium des Innern)

• Albert Mehl (Beisitzer Verband Deutscher Sportjournalisten)

• Eike Schulz (Verband Deutscher Sportjournalisten)

Die Preisträger der vergangenen Jahre:

2013

• Andrej Schukow, Kai Pfaffenbach (Kampfrichter und Fotograf, Leichtathletik)

• VfB Oldisleben 

2012

• Charlotte Arand, Barbara Karches (Nicht-Behindertensport, Rudern)

• Jochen Wollmert (Behindertensport, Tischtennis)

• Verein fairplayer (Sonderkategorie)

2011

• Gerald Asamoah (Nicht-Behindertensport, Fußball)

• Katrin Green (Behindertensport, Leichtathletik)

• Heike Schmidt (Sonderkategorie)

• Deutscher Frisbeesport-Verband (Sonderkategorie)

2010

• Josef Giesen (Biathlon)

• Andre Wrede (Fußball-Trainer)

2009

• Wiebke Kethorn (Handball-Nationalspielerin)

• Michael Teuber (Paralympics-Sieger im Radsport)

2008

• Hannes und Jan-Peter Peckolt (Segeln)

• Marianne Buggenhagen (Leichtathletik)

• Kathrin Boron (Rudern)

2007

• Timo Boll (Tischtennis)

• Georges Papaspyratos (Integration)

• Rainer Schmidt (Lebenswerk)

2006

• Steffi Nerius (Engagement für den Behindertensport)

• Georg Hackl (Sportliches Lebenswerk)

2005

• Bianca Vogel (Dressurreiten im Behindertensport)

• FSV Mainz 05 (Fanbereich)

2004

• Esther Weber-Kranz (Rollstuhlfechten)

• Holger Obermann (Sport-Entwicklungshilfe)

2003

• Nils Becker (Nachwuchssport)

• Heinrich Köberle (Rollstuhl-Marathon)

• Michael Gernandt (Berichterstattung)

2002

• Nationalmannschaft des Deutschen Behinderten-Sportverbandes

• Bundesligamannschaft der Männer des TSV Bayer Dormagen

2000

• Reinhild Möller (Verein “Behinderte helfen Nichtbehinderten”)

• Heidi Kirste (Basketballerin im Behindertensport)

• Sebastian Abramowski (Schwimmer)

• Andreas Müller (Leichtathlet im Behindertensport)

1998

• Dagmar Hase (Schwimmen)

• Silke Schwarz (Rollstuhlfechten)

• Hartwig Gauder (Gehen)

• Rainer Schmidt (Tischtennis im Behindertensport)

Weitere Informationen finden Sie unter www.fairplaypreis.de.

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