RB Leipzig steckt in „Tendenzkrise“ nach Heimniederlage im „Kampfspiel“ gegen FC Ingolstadt

07.12.2014 – SPORT4Final:

RB Leipzig mit zwei Gesichtern im diskontinuierlichen Teamspiel

Alexander Zorniger avisiert Offensivmöglichkeiten mit Ante Rebic und Modifizierung der Spielphilosophie

 

RB Leipzig vs. FC Ingolstadt  0:1 (0:1) vor 23.000 Zuschauern in der Red Bull Arena

Es berichtet SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp.

RB Leipzig verliert das Topspiel des 16. Spieltages gegen Spitzenreiter FC Ingolstadt mit 0:1 Toren. Warum? Sieg-Torschütze Pascal Groß bringt es auf den Punkt: Die Chancenverwertung! 

RB Leipzig steckt in „Tendenzkrise“ nach Heimniederlage im „Kampfspiel“ gegen FC Ingolstadt - RasenBallsport Leipzig vs. FC Ingolstadt - Ante Rebic, Dominik Kaiser und Sebastian Heidinger (RB Leipzig) - Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche
RB Leipzig steckt in „Tendenzkrise“ nach Heimniederlage im „Kampfspiel“ gegen FC Ingolstadt – RasenBallsport Leipzig vs. FC Ingolstadt – Ante Rebic, Dominik Kaiser und Sebastian Heidinger (RB Leipzig) – Foto: GEPA pictures/Roger Petzsche

Trotzdem kann man den Mantel des Schweigens nicht auf die zwei Gesichter der roten Bullen werfen: Einer grottenschlechten, wahrscheinlich der schlechtesten Halbzeit im eigenen Stadion in der zweiten Liga folgte ein druckvolles Anrennen in der zweiten Hälfte mit drei sehr guten Einschussmöglichkeiten im intensiven Kampf-Match. Aber: Mit nunmehr Platz 8 steht für RB Leipzig die schlechteste Platzierung in dieser Saison. 

Die zwei Gesichter von RasenBallsport sind auch in der Heim- und Auswärtsbilanz abzulesen. Platz 5 zu Hause mit 18 von 27 Punkten steht die magere Auswärtsstatistik mit einem Sieg (1860 München im August mit 3:0!!!) bei 6 von 21 möglichen Punkten. Abgesehen von dem, aus Leipziger Sicht, völlig überbewerteten 4:1-Heimsieg über St. Pauli gab es mit den Spielen gegen Kaiserslautern (0:0 daheim), der Darmstadt 0:1-Niederlage, der Sandhausener 0:0-Offenbarung ohne Torchancen und der schwachen 1. Halbzeit gegen Ingolstadt sehr viele kritikwürdige Matches. Eine „Tendenzkrise“ ist hiervon abzuleiten. 

Alexander Zorniger avisierte eine Modifizierung der Spielphilosophie („mehr Möglichkeiten“) in der Pressekonferenz nach  dem Spiel. Stichwort Ante Rebic. Es war schon kaum zu verstehen, warum der Cheftrainer in der zweiten Halbzeit erst Rebic und dann später Poulsen nach der verkorksten ersten Hälfte in die Schlacht wirft (zwei schwere Verletzungen bei Boyd am Kreuzband und Engel im Schultereckgelenk). Und nun vielleicht für einen talentierten Stürmer, der erst seit ca. 3 Wochen verletzungsfrei mittrainiert und auch noch physische und ausdauermäßige Nachteile aufzuweisen hat, Systemänderungen in Aussicht stellt. Auch dann, obwohl Rebic das bisherige RB-Spiel noch nicht umfassend verstanden hat sowie im Gegenpressing nicht erfolgreich bei seinen Kurzeinsätzen gewesen war. Die „Tendenzkrise“ macht auch nicht vor Alexander Zorniger halt. 

Epilog: RB Leipzig verliert eine Schlacht im eigenen Stadion gegen den Spitzenreiter am Ende verdient. Zu einer Umkehr der spiel- und ergebnisschwachen Auftritte ist vor der Winterpause noch in Fürth, Aalen sowie als „Vorweihnachtsüberraschung“ gegen 1860 München ausreichend Gelegenheit. Über die Schiedsrichterleistung wird an dieser Stelle nicht gerichtet. 

Am SPORT4Final-Mikro waren – die Stimmen zum Spiel: 

Tobias Levels (FC Ingolstadt 04):

„Wir haben heute 1,5 Torchancen gegen einen sehr guten Gegner zugelassen. Unsere Homogenität und die persönlich-individuelle Qualität, wo wir immer Tore machen können in der Offensive, waren entscheidend. Unser frühes Tor macht dann so ein Spiel auch einfach, wo der Platz nicht so gut zu bespielen ist. Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Seiten. Wir haben in gewissen Aktionen auch immer clever agiert.“ 

Pascal Groß (FC Ingolstadt 04):

„Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach super verteidigt und haben uns klasse gewehrt. Wir haben unsere Chancen genutzt und das war der Unterschied.“ 

Marvin Compper (RB Leipzig):

„In den Zweikämpfen waren wir in der ersten Halbzeit unterlegen und in der zweiten Halbzeit klar überlegen. Am Ende hatten wir auch nicht das Glück auf der Linie und dann ist auch keiner mal durchgerutscht.“ 

Ralph Hasenhüttl (Trainer FC Ingolstadt 04):

„Es war das erwartet intensive Spiel mit 56 Fouls. Gefühlt waren es 200. Dadurch kam kaum ein Spielfluss zu Stande. Wir haben es einen Tick mehr geschafft, die wenigen Chancen auch zu nutzen. In der zweiten Halbzeit waren wir dem Gegner läuferisch unterlegen, der in dieser Kategorie eine eigene Liga ist. Da kommt man zwangsläufig unter Druck, was uns in dieser Saison noch nicht häufig passiert ist. Das ist Fußball, wie es kämpferischer nicht geht.“ 

Alexander Zorniger (RB Leipzig):

„Gratulation an Ingolstadt für den Sieg, der auf Grund der ersten Halbzeit auch nicht unverdient war. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns individuell durchsetzen, was uns in der ersten Hälfte überhaupt nicht gelungen ist. Auch die Körpersprache war in der ersten Halbzeit nicht so. Auf Grund der Großchancen wäre ein Punkt absolut verdient gewesen. Die zweite Halbzeit hat auch ein paar Möglichkeiten aufgezeigt. Wenn wir andere Dinge ein bisschen abpuffern, dann ist Ante Rebic auch eine Möglichkeit. Wir müssen uns dann alle klar sein, dass wir ein Stück von dem weggehen, für was wir eigentlich stehen, das muss allen klar sein. Wir müssen auch individuell die nächsten Schritte machen. Der Schiedsrichter lag in vielen Zweikampfbewertungen falsch.“

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