
Handball Bundesliga Männer: THW Kiel vs. SC DHfK Leipzig.
Im „David-gegen-Goliath“-Match bezwang der amtierende deutsche Meister und Champions-League-Sieger THW Kiel den personell ersatzgeschwächten SC DHfK Leipzig mit 31:21 (17:14) Toren.
Die Leipziger Gäste hielten eine Dreiviertelstunde ordentlich mit, nachdem sie bereits in der dritten Minute verletzungsbedingt auf Spielmacher Weber verzichten mussten.
Der THW Kiel fährt am Sonnabend als Spitzenreiter zum Topspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt. Der SC DHfK Leipzig kassierte die vierte Niederlage in Folge und tritt am Samstag bei den Füchsen Berlin an.
Man of the Match: Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)

24.03.2021 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball Bundesliga Männer: Die erste Halbzeit dominierte der THW Kiel zumindest bis zum 11:5 (14.) gegen den ersatzgeschwächten SC DHfK Leipzig, der auch noch Spielmacher Weber in der dritten Minute verletzungsbedingt (Prellung) verlor. In der Folgezeit konnten die Leipziger Gäste ein ausgeglichenes Spiel auf die Platte bringen.
Die jüngeren DHfK-Spieler um Meyer-Siebert sowie Leun konnten sich beweisen und wurden im Angriff vom zweiten Spielmacher Witzke (torgefährlich) oftmals gut in Szene gesetzt. Der THW Kiel schaltete sehr früh auf „Schon-, Verwaltungs- und Wechsel-Modus“ vor dem Bundesliga-Gipfel am kommenden Sonnabend in Flensburg-Handewitt. Insgesamt aber eine verdiente Kieler Führung zur Pause. Wurfeffizienz 62:65 Prozent. Torhüter 5:6 Paraden. Strafminuten 0:2. Technische Fehler 3:6. Beste Torschützen: Dahmke 4, Duvnjak 4 – Witzke 4, Meyer-Siebert 4.

Der SC DHfK Leipzig hielt bis zur 2. Auszeit von Chefcoach Haber beim Stande von 22:17 ordentlich mit. Danach häuften sich Fehlwürfe und technische Fehler, so dass der phasenweise unkonzentrierte THW Kiel zu „leichteren“ Toren kam. Durch den wesentlich breiteren Kader und gelang es dem Rekordmeister, die Tordifferenz stetig zu erhöhen.
Bei den Gästen gefielen Torhüter Birlehm (2 Siebenmeter von Ekberg) und Spielmacher Witzke, der zum „Man of the Match“ avancierte. Der THW Kiel tat am Ende nur das „Nötigste“, um als Spitzenreiter der Handball Bundesliga am Sonnabend zum Topspiel nach Flensburg-Handewitt zu fahren.
Andre Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir hatten heute eine schwere Situation, mit der wir angereist sind. Durch die aktuellen Ausfälle waren wir ein bisschen angeschlagen, fahren jetzt zurück und haben wieder zwei Spieler verletzungsbedingt verloren. Philipp Weber bereits nach zwei Minuten und Jakob Leun ungefähr nach 40. Dazu kam, dass wir zu Spielbeginn große Schwierigkeiten mit dem Rückzug von Kiel hatten, sehr viele schnelle Gegentore zugelassen haben und somit frühzeitig mit fünf Toren zurücklagen. Danach haben wir uns allerdings fangen können und bis zur 40. Spielminute bin ich auch sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wenn der THW Kiel so lange mit seiner ersten 7 spielt, dann ist das auch ein Lob, wie wir uns dagegen gestemmt haben. Jedoch bin ich unzufrieden damit, dass wir in den letzten 15 Minuten derartig auseinandergefallen sind. Natürlich spielen hierbei Ermüdung und eingeschränkte Wechselmöglichkeiten eine Rolle, dennoch haben wir es dem THW heute zu einfach gemacht, auf die zehn Tore Abstand zu kommen. Unsere Aufgaben werden auf keinen Fall leichter, wir spielen am Samstag wieder auswärts in Berlin. Mit welcher Formation wir da auftreten können, kann ich jetzt noch nicht sagen. Ich hoffe, dass die Verletzungen bei Philipp und Jakob nicht so schlimm ausfallen und Marko und Gregor zurück zum Team stoßen können.“
Filip Jicha (Trainer THW Kiel): „Wir sind sehr froh, das Spiel heute gewonnen zu haben. Ich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden. Wir wollten heute mehr auf uns schauen und nach unseren Normen spielen. Das ist uns gerade in den ersten 20 Minuten sehr gut gelungen. Der einzige Haken war jedoch, dass wir zu wenig Bälle im Tor unterbringen konnten, was auch an der guten Torhüterleistung von Birlehm lag. Die Leipziger waren geschwächt und konnten kaum durchwechseln. Wir haben unser Ding durchgezogen mit einer offensiven 3-2-1-Variante. Mit diesem Spiel konnten sich die Jungs die Tabellenführung wieder zurück erobern. Darüber freue ich mich. Wir werden uns nun hoch motiviert und konzentriert auf das Derby am Samstag vorbereiten.“
Stimmen (Quelle: NDR):
Viktor Szilagyi (THW Kiel): „Wir hatten das Spiel 60 Minuten im Griff und in der zweiten Halbzeit kontrolliert. Es sind ganz besondere Herausforderungen in dieser Saison. Wir kennen die klassischen englischen Wochen. Nach der Quarantäne war es etwas besonderes. Jetzt sind wir im normalen Rhythmus, solange die Spieler gesund sind. Wir haben nicht viel Spielraum im Spielkalender. Das war vorher klar. Aber es wird immer unwahrscheinlicher, das wir alle Clubs über 38 Spiele bringen können. Heute konnten wir auch einen sehr wichtigen Spieler (Niklas Landin in Quarantäne) nicht einsetzen. Wir sind in einer Phase, wo wir in die Entscheidungsphase in Bundesliga und international gehen.“
Steffen Weinhold (THW Kiel): „So schlimm finde ich es noch gar nicht. Wir sind ja noch in der Vorrunde. Wir wissen aber, dass es noch ein riesiges Programm wird. Wir sind es normal gewohnt, dass wir zweimal pro Woche spielen. Das Problem ist, das man dazwischen kaum Zeit hat zu trainieren und zu regenerieren. Es ist gut für uns, dass wir im Rhythmus drin sind.“
Patrick Wiencek: „Eine Vorentscheidung in Flensburg ist relativ bei den noch vielen Spielen. Es sind immer besondere Momente. Aber das wichtigste fehlt mit den Zuschauern in der Halle. Wir fahren dahin, um die Punkte nach Kiel zu holen. Wir haben uns die Belastung auch nicht selber ausgesucht. Die Corona-Zeiten sind keine guten Zeiten, weil der Körper runter fährt. Die Verletzungsgefahr ist groß. Aber der Verein muss auch die TV- und Sponsoren-Verträge einhalten.“
Statistik: Handball Bundesliga, 17. Spieltag
THW Kiel vs. SC DHfK Leipzig 31:21 (17:14)
Man of the Match: Luca Witzke (SC DHfK Leipzig)
Spielfilm: 1:0 (1. – Duvnjak), 2:0 (2. – Duvnjak TGS), Weber verletzt (3.), 2:1 (3. – Witzke), 3:1 (3. – Wiencek), 3:2 (4. – Meyer-Siebert), 4:2 (5. – Pekeler), 5:2 (6. – Wiencek), 6:2 (7. – Dahmke TGS), 7:2 (8. – Duvnjak), Auszeit Leipzig (8.), 7:3 (8. – Witzke), 8:3 (8. – Dahmke), 9:5 (13. – Witzke), 10:5 (13. – Wiencek), 11:5 (14. – Duvnjak), 11:6 (15. – Pieczkowski), 11:7 (16.), 12:7 (16.), 12:8 (17. – Binder), 12:9 (19. – Gebala), 13:9 (20. – Horak), 13:10 (20. – Leun), Auszeit Kiel (20.), 14:10 (21. – Weinhold), 15:10 (22. – Dahmke), 15:11 (22. – Meyer-Siebert), Birlehm parierte 7m von Ekberg (23.), 15:12 (24. – Meyer-Siebert), 16:12 (25. – Dahmke ÜbZ), 16:13 (26. – UnZ), 17:13 (26. – ÜbZ leeres Tor), Doppelparade Birlehm von Duvnjak und Pekeler (28.), 17:14 (30. – Binder), 17:14 (HZ) – 17:15 (31. – Binder), 18:15 (32. – Pekeler), 19:15 (33. – Landin), Birlehm parierte 7m-Heber von Ekberg (34.), 19:16 (38. – Pieczkowski), 20:16 (38. – Reinkind), 20:17 (40. – Gebala), 21:17 (40. – Reinkind), 22:17 (43. – Duvnjak), Auszeit Leipzig (43.), 22:18 (43. – Witzke UnZ), 23:18 (44. – Landin ÜbZ abgestanden !), 24:18 (44. – Ekberg 2.W ÜbZ), 25:18 (49. – Zarabec), 25:19 (49. – Witzke), 26:19 (50. – Ekberg), Auszeit Leipzig (50.), 26:20 (51. – Gebala), 27:20 (52. – Weinhold), 28:20 (52. – Sagosen), 29:20 (56. – Landin 7m), 30:20 (58. – Wiencek), 30:21 (60. – Krzikalla 7m), 31:21 (60. – Wiencek), 31:21 (EST)
Beste Torschützen: Wiencek 5/6, Duvnjak 5/8, Dahmke 4/4, Pekeler 4/8 – Witzke 6/8, Binder 4/4, Meyer-Siebert 4/9, Gebala 3/3
Wurfeffizienz: 65:58 Prozent
Torhüter: 9:9 Paraden (30:24 Prozent)
Gegenstoß-Tore: 5:2
Technische Fehler: 6:13
Strafminuten: 0:6
Schiedsrichter: Stefan Schneider und Colin Hartmann
Top-Beiträge:
Handball DHB Männer: Der Weltspitze ein Stück näher
Täve Schur, Deutschlands Sport-Legende, feiert 90. Geburtstag
DHB zwischen WM-Debakel und Olympia-Vision
Deutschlands nächste „goldene Generation“ ?
Deutschland fehlt Weltklasse Performance
Kommentar: Deutschland von Weltklasse weit weg
Axel Kromer „Mit Gislason auf sehr gutem Weg“
Dialog mit Enkel: Zeit zu liefern für Deutschland
Deutschlands WM-Debakel und Olympia-Gold-Vision
Deutschlands nächste „goldene Generation“ ?
Dialog mit Enkel: Zeit zu liefern für DHB-Team
Kommentar: Wird ein Weltmeister ermittelt ?
Handball Weltmeisterschaft 2021
Spielplan. Modus. Regeln. Gruppen
Handball EM 2020: Deutschlands Frauen mit Stagnation
EHF EURO: Deutschland in Stagnations-Phase
Andreas Michelmann „Ziel ist Heim-WM 2025“
Henk Groener „Niveau-Erhalt. Kein Schritt nach vorn“
Fußball Bundesliga Neustart – Ein fatales Signal
Fußball Bundesliga Neustart – Das falsche Signal
Alfred Gislason und die Wahrscheinlichkeit seines Erfolges
DHB in der Glaubwürdigkeits-Krise
Handball Deutschland fehlen Weiterentwicklung und Medaillen
Handball EM: Deutschlands Prädikate. Von Pekeler bis Gensheimer
DHB Krise. Machtkampf. Erfolg um jeden Preis
DHB in der Glaubwürdigkeits-Krise
Deutschland fehlen Weiterentwicklung und Medaillen