16.12.2014 – EHF / SPORT4Final:
Handball-EM 2014: Hauptrunde Gruppe 2 – Zagreb – 2. Spieltag
Deutschland mit bislang bester Turnierleistung dominiert Frankreich über 40 Minuten
Nach französischer Führung in zweiter Hälfte zeigen deutsche Handball-Frauen Moral sowie Widerstandskräfte und schrammen knapp am Sieg vorbei
„Matchplayerin“ Torhüterin Katja Schülke mit erster Weltklasseleistung einer deutschen Spielerin bei dieser Handball-EM
Trotz Leistungssteigerung ist nicht weg zu diskutieren:
Teamentwicklung sowie EM-Platzierung sind als deutlicher, unerwarteter Rückschritt einzuschätzen
Keine Bundestrainer-Debatte, sondern personelle Veränderungen auf Problempositionen der Mannschaft auf dem Weg zu Olympia 2016 und Heim-WM 2017 unausweichlich
SPORT4Final-Redakteur Frank Zepp berichtet live vom Final-Wochenende der Handball-EM aus Budapest.
Schweden stürmt nach begeisternder Aufholjagd gegen Frankreich Richtung Semifinale
Deutschlands Frauen ohne EM-Form bei Niederlage gegen Montenegro
Handball-EM 2014: Heine Jensen „Die Tabelle lügt nie.“
Deutschland chancenlos gegen Schweden – vor personellem Umbruch auf Problempositionen?
Susann Müller muss EURO 2014 beenden
Susann Müller „Mit Herz, Leidenschaft, Charakter gespielt.“
Deutschland besiegt Kroatien mit Nervenstärke, Spielübersicht und erreicht Hauptrunde
Heine Jensen: „Mit Susann Müller gegen Kroatien. Es geht um alles bei der EURO.“
Handball-EM 2014: „Sonja Barjaktarovic war eine Zauberin zwischen den Pfosten.“
Deutschland verliert nach schwächerer Vorstellung gegen gutes Oranje-Team
Clara Woltering „Mit Mut in das Spiel gehen und alle an einem Strang ziehen“
Handball-EM 2014: Gruppe C mit Deutschland
Handball-EM 2014: Gruppe D mit Titelverteidiger Montenegro

Deutschland vs. Frankreich 24:24 (13:10)
Die deutschen Frauen hatten sehr gute, aber auch wieder kritikwürdige Phasen. Ganz stark der 11:5-Lauf bis zur 21. Minute bei guter Abwehrarbeit und ordentlicher erster bis dritter Welle mit jeweils 5 Toren von Angie Geschke und Marlene Zapf. Deutsche Kreisspielerinnen schafften insgesamt 18 von 24 Toren! Vielleicht auch ein Rekord für die Ewigkeit? Zu wünschen wäre es, denn im Umkehrschluss bedeutet dies nur 6 Tore aus dem Rückraum, der bekanntlich neben der Abwehr Matches entscheidet. Auch die Abwehr insgesamt mit mehr Bewegung, Leidenschaft und Verschieben und einer Weltklassetorhüterin mit Katja Schülke dahinter zeigten eine leistungsmäßige Aufwärtstendenz.
Ein Rückfall in alte Zeiten war in der zweiten Hälfte im Angriffsbereich, speziell im Positionsangriff, zu verzeichnen. Eine „ordnende Hand“ fehlt nach wie vor und wird im partiell notwendigen Neuaufbau der Mannschaft, auf einzelnen Positionen unerlässlich, hoffentlich gefunden werden. Hätte das deutsche Team diese Spielmacherin gehabt, wäre der Zugriff auf das Match und die Führung Mitte der zweiten Hälfte nicht verlustig gegangen. Kennzeichen dieser Angriffsschwäche sind auch die 18 Turnovers, davon allein 12 in Hälfte zwei, aus denen die französische Mannschaft im schnellen Umkehrspiel zu wichtigen Gegentoren kam.
Aber das deutsche Team bewies diesmal Moral sowie Willensstärke und brach nach dem zeitweiligen Rückstand nicht ein. Nadja Nadgornaja hatte bei 24:23 den Siegtreffer 28 Sekunden vor Schluss auf der Wurfhand, französischer Gegenstoß und Kerstin Wohlbold verursachte einen Strafwurf, den Frankreichs Beste Paule Baudouin sicher verwandelte.
„Matchplayerinnen“:
Katja Schülke (Deutschland – 19/43 bei 44 % Quote, 2 Siebenmeter gehalten)
Paule Baudouin (Frankreich – 5 Tore bei 6 Versuchen in 31 Spielminuten !!!)
