
Handball Champions League VELUX EHF Final4 2020, 2. Halbfinale, THW Kiel vs. Telekom Veszprem:
In einem sportlich wie dramaturgisch historisch-denkwürdigen Halbfinale bezwang der deutsche Meister THW Kiel nach Verlängerung mit 36:35 Toren Telekom Veszprem. Gegner im Finale ist Top-Favorit FC Barcelona.
Überschattet wurde dieses über 40 Minuten seitens des THW Kiel hochklassige Match durch eine linienlose, schwächere Leistung der spanischen Schiedsrichter, die eines Semifinals beim EHF Final4 unwürdig war.
Man of the Match: Hendrik Pekeler (THW Kiel)
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28.12.2020 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball Champions League VELUX EHF Final4 2020 – 2. Halbfinale: Der deutsche Meister THW Kiel dominierte die erste Halbzeit gegen Telekom Veszprem über eine super starke Deckungsleistung (2 Systeme) sowie die höhere geistige Beweglichkeit in Abwehr und Angriff. Telekom Veszprem machte sehr viele technische Fehler und kam im Positionsangriff nicht in die gut heraus gespielten Torchancen.
Der THW Kiel lag vom Anpfiff an in Führung und zog vom 12:10 auf 17:10 davon. Sehr gut auch die schnelle Mitte über Pekeler, der das schwächere Rückzugs- und Abwehrverhalten von Veszprem gut „bestrafte“. Problematisch könnte noch die zweite Zeitstrafe von Sagosen in der 30. Minute bereiten. Aber die hoch verdiente 5-Tore-Führung des THW sollte nicht aus der Hand gegeben werden.
Torhüter Landin wurde bislang wir sein Gegenüber Corrales nocht nicht zum Match-Faktor. Das spanische Schiedsrichter-Gespann entschied bei knappen 50:50-Entscheidungen sehr oft zu Gunsten des deutschen Meisters und besaß nicht die klare Entscheidungslinie für ein Halbfinale.
Die zweite Halbzeit entwickelte sich zur historischen „Berg-und-Talfahrt“ mit noch schlechteren Schiedsrichterleistungen, die nun kompensativ den THW Kiel mehrheitlich benachteiligten. Der deutsche Meister zeigte bis zum 22:16 (37.) weiterhin eine sehr gute Leistung. Dann riss der Spielfaden und es folgte ein 2:12-Lauf bis zum 24:28 (51.). Eine Zeitstrafe für Veszprem brachte Kiel auf 27:28 wieder heran. Der THW führte 29:28 – musste aber in die Verlängerung.
Die erste Hälfte der Extra Time bestimmte Veszprem und sah beim 32:34 (65.) fast schon wie der Sieger aus. Weihold, Pekeler und ekberg brachten den THW Kiel nicht nur heran sondern sogar in Führung, die bis zum Schlusspfiff verteidigt wurde. Wiencek bekam in der 64. Minute sogar glatt Rot für kein Foul an Marguc. Dies war der eigentliche „Offenbarungseid“ einer schwachen Schiedsrichterleistung der spanischen „Unparteiischen“. Kiel zog nach der starkn Performance über 40 Minuten verdient ins Finale des EHF Final4 ein.
Stimmen:
Rune Dahmke: „Wahnsinn. Wir haben unheimlich gut in der ersten Halbzeit gespielt. Aber wie es bei Final4-Turnieren eben ist mit Verlängerung. Es gibt hier immer noch die zweite Energie. Wir wissen über unsere Qualitäten.“
Sander Sagosen: „Wir kämpften heute zusammen. Es war eine Achterbahn heute. Bei den vier besten Mannschaften kann alles passieren. Ich bin so stolz auf diese Mannschaft. Die Kraft ist morgen im Finale kein Problem. Wir sind bereit für morgen.“
Filip Jicha: „Ich bin unglaublich stolz. Sie hat viel Moral gezeigt. Viele kleine versteckte Fouls in der zweiten Halbzeit. Die Jungs waren mental runter und haben es geschafft. Das Traum-Endspiel gegen Barcelona wird ein Traum. Die Jungs sind noch nicht satt und wollen ihre eigene Geschichte schreiben. Nach langer Zeit dürfen wir den deutschen Handball hier in Köln präsentieren. Wir spielen gegen einen Favoriten und versuchen die Partie so lange offen zu halten. Wir brauchen jeden Mann gegen Barcelona. Es ist eine unglaublich schwierige Aufgabe.“
David Davis: „Es war kompliziert, weil wir das Spiel nicht gut begonnen haben. Meiner Meinung nach verlieren wir das Spiel in den ersten 15 bis 20 Minuten klar. Später wehren wir uns, aber wir müssen von Anfang an kämpfen. Schade, denn ich denke, die Mannschaft spielt gut und sehr konstant, aber heute war es so nicht unser Tag. Wir kämpfen weiter, wir werden versuchen, das nächste FINAL4 wieder zu erreichen und wieder stärker zurück zu kommen.“
Gasper Marguc: „Wir haben den ersten Teil der Saison gut gespielt, also müssen wir einfach so weitermachen. Heute weiß ich nicht, was in der ersten Hälfte passiert ist, besonders in den ersten 20 Minuten. Die Energie war nicht da. Wir haben gekämpft und wir haben gekämpft und wir sind zurück gekommen und haben es zu einem engen Spiel gemacht. Am Ende war es einfach nicht genug. Es ist schwer, wenn man sechs Tore verliert. Man braucht viel Energie, um das Spiel zu drehen. Das haben wir fast geschafft, aber am Ende sind wir einfach zu kurz gekommen. Natürlich bin ich enttäuscht, ich muss sagen, ich wollte morgen das Finale spielen, aber es ist das, was es ist. Ich hoffe, wir werden im Juni wieder hier sein.“
Statistik:
Handball Champions League VELUX EHF Final4 2020 – 2. Halbfinale, Köln, 20:30 Uhr
THW Kiel (Deutschland) vs. Telekom Veszprem (Ungarn) 36:35 (18:13; 30:30; 32:34) n.V.
Spielfilm:
1:0 (2. – Dahmke), 2:0 (5. – Weinhold TGS), 2:1 (6. – Borozan UnZ), 3:1 (6. – Pekeler ÜbZ), 3:2 (6. – Nenadic (UnZ), 3:3 (7. – Marguc TGS), 4:3 (7. – Dahmke), 4:4 (8.- Mahe), 5:4 (9. – Ekberg 7m), 5:5 (9. – Borozan), 6:5 (10. – Sagosen), 7:5 (11. – Reinkind), 7:6 (12. – Borozan UnZ), 8:6 (12. – Pekeler TGS ÜbZ), 9:6 (14. – Ekberg 7m), Auszeit Veszprem (14.), 10:6 (14. – Pekeler TGS), 10:7 (14. – Nilsson), 10:8 (15. – Marguc TGS), 11:8 (16. – Ekberg 7m), 11:9 (16. – Marguc), 12:9 (16. – Sagosen), 12:10 (17. – Maqueda), 13:10 (17. – Wiencek), 14:10 (20. – Sagosen ÜbZ), 15:10 (21. – Ekberg TGS ÜbZ), Auszeit Veszprem (21.), 16:10 (22. – Pekeler), Auszeit Kiel (25.), 17:10 (26. – Zarabec), 17:11 (28. – Borozan), 17:12 (29. – Mahe 7m ÜbZ), 18:12 (30. – Zarabec UnZ), 18:13 (30. – ÜbZ), Sagosen 2. Zeitstrafe (30.), 18:13 (HZ) – 18:14 (31. – Marguc ÜbZ), 19:14 (32. – Duvnjak UnZ), 20:14 (33. – Pekeler), 20:15 (33. – Lekai), 21:15 (34. – Pekeler), 21:16 (36. – Manaskov), 22:16 (37. – Zarabec), 22:17 (37. – Nilsson), 22:18 (38. – Omar), 22:19 (40. – Omar), 22:20 (41. – Lekai), Auszeit Kiel (41.), 23:20 (42. – Duvnjak), 23:21 (43.), 24:21 (43. – Duvnjak), 24:22 (44. – Omar), 24:23 (45. – Borozan), 24:24 (46. – Borozan ÜbZ), 24:25 (47. – Marguc ÜbZ), 24:26 (48. – Lekai), 24:27 (50. – Manaskov), 24:28 (51. – Borozan), Auszeit Kiel (51.), 25:28 (51. – Dahmke ÜbZ), 26:28 (52. – Wiencek ÜbZ), 27:28 (53. – Duvnjak ÜbZ), 28:28 (54. – Sagosen), 29:28 (56. – Sagosen), Auszeit Veszprem (57.), 29:29 (58. – Omar TGS), 29:29 (60.) – Verlängerung: 29:30 (61. – Omar), 30:30 (62. – Weinhold), 30:31 (62. – Lekai), 31:31 (63. – Ekberg 7m), 31:32 (63. – Marguc), 32:32 (63. – Weinhold), Rot: Wiencek (64.), 32:33 (64. – Mahe 7m ÜbZ), 32:34 (65. – Nenadic ÜbZ), 33:34 (66. – Pekeler UnZ), 34:34 (67. – Pekeler), 35:34 (68. – Ekberg), 35:35 (69. – Mahe 7m), 36:35 (70. – Ekberg ÜbZ), 36:35 (EST)
Man of the Match: Hendrik Pekeler (THW Kiel)
Beste Torschützen: Pekeler 8/9, Ekberg 7/7, Sagosen 5/14, Duvnjak 4/6 – Marguc 7/7, Borozan 7/10, Omar 5/5, Lekai 4/5
Wurfeffizienz: 62:71 Prozent – (1. HZ: 69:62 Prozent)
Torhüter: 11:17 Paraden (24:32 Prozent) – (1. HZ: 6:5 Paraden – 31:25 Prozent).
Gegenstoß-Tore: 8:7 – (1. HZ: 5:3)
Technische Fehler: 7:14 – (1. HZ: 4:11)
Strafminuten: 14:10 – (1. HZ: 8:6)
Rot: Wiencek (64.)
Zuschauer: 0 in Lanxess Arena Köln
Schiedsrichter: Andreu Marin und Ignacio Garcia Serradilla (Spanien)
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