Handball WM 2023 Frauen: Deutschlands Qualität ins Halbfinale ?

Handball WM 2023 Frauen - Deutschland DHB Team - Copyright: Marco Wolf / DHB — Handball WM 2023 Frauen – Deutschland DHB Team – Copyright: Marco Wolf / DHB

Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft:

Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und Schweden (29. November bis 17. Dezember):

Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft Deutschland DHB:

Deutschlands Sehnsucht nach Medaillen bei Frauen und Männern anlässlich der Top-Events Welt- und Europameisterschaften sowie Olympischer Spiele ist seit vielen Jahren sehr groß. Die DHB-Männer erkämpften letztmalig 2016 mit dem EURO-Titel und Olympia-Bronze Edelmetall. Bei den Frauen müssen wir bis ins Jahr 2007 mit WM-Bronze zurückblicken.

Nun steht ab heute die Weltmeisterschaft der Frauen auf der „Sehnsuchts-Agenda“ der deutschen Nationalmannschaft. Wie steht es um die Chancen im Kampf um eine Medaille und die erhoffte Platzierung, mit der die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris weiter realistisch bleibt. Die Frage der Qualität der DHB-Auswahl ist dabei das „Zünglein“ an der Waage.

Axel Kromer zur DHB-Team-Qualität

Gaugisch: „Ziel ist guter erfolgreicher Handball“

Modus. Spielplan. Favoriten. TV. Olympia Qualifikation

Testspiel 2: Deutschland unterlag Schweden deutlich

Testspiel 1: Deutschland schlug Schweden

Emily Bölk: „Enorm weiterentwickelt“

Markus Gaugisch: „Siegesserie ausbauen“

Markus Gaugisch: „Können attraktiven Handball spielen“

Spielplan und Modus der IHF Weltmeisterschaft

SPORT4FINAL Handball LIVE mit Redakteur Frank Zepp: Weltmeisterschaft der Frauen 2023 und Europameisterschaft der Männer 2024 in Deutschland.

29.11.2023 – SPORT4FINAL Live / Frank Zepp:

Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft Deutschland DHB:

DHB-Zielstellung WM 2023:

Das Minimalziel heißt WM-Viertelfinale und ein Platz im Olympia-Qualifikations-Turnier für Paris. Als Weltmeister wäre die direkte Qualifikation für das Olympische Handball-Turnier perfekt oder man wird Dritter, wenn die bereits qualifizierten Teams aus Frankreich und Europameister Norwegen im Finale stehen würden.

Mittelfristige Ziele:

„Wir sind davon überzeugt, mit Markus Gaugisch als Bundestrainer und unserer Frauen-Nationalmannschaft in den kommenden Jahren die hoch gesteckten Ziele erreichen zu können. Es geht um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 und das Halbfinale der Handball WM 2025“, sagte Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes bei der Vorstellung des neuen Bundestrainers im April 2022.

Gaugisch erhielt einen Vertrag bis 2024, der sich bei Qualifikation für die Olympischen Spiele automatisch bis April 2026 verlängert und damit auch die Handball Weltmeisterschaft im Dezember 2025 umfasst. Ausrichter dieses Turniers werden Deutschland und die Niederlande sein.

Selbstbewusstsein und Teamentwicklung

Die deutschen Spielerinnen und DHB-Sportvorstand Axel Kromer selbst strahlten in Presseterminen großes Selbstbewusstsein und Vertrauen in die gewachsene Qualität und sehr gute Teamentwicklung aus.

Emily Bölk: Mit Markus arbeiten wir beim zweiten Turnier zusammen. Wir haben uns enorm weiterentwickelt. Wir sind variabler in Abwehr und Angriff geworden. Mehrere Spielerinnen sind den Weg zu Topclubs gegangen. Die Qualität in den Lehrgängen wächst weiter. In der Breite des Kaders sind wir stärker geworden. Mehr Spielerinnen sind das Niveau gewöhnt. Wir sind breiter aufgestellt. Wir haben eine ganz klare Weiterentwicklung im Team. Der Anspruch an qualitativ hohes Training ist da. Wir arbeiten professioneller unter Markus. Die Routine auf internationalem Top-Niveau ist jetzt die Basic und keine Ausnahme mehr.

Antje Döll: Bislang Platzierungen um Sieben und Acht in den letzten Jahren. Wir können mit Tuchfühlung unter die besten Fünf gehören. Wir haben eine starke Mannschaft zusammen. Wir spielen eine starke Abwehr und haben Rückraum-Shooter. Wir wollen uns unter die besten Fünf kämpfen. Wir wollen auf gutem Vormarsch schon an die obere Weltspitze anklopfen. Wir wollen nicht klein reden, das Viertelfinale wäre schön. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute erste und zweite Sieben haben. Das ist unser Vorteil. Die Mannschaft ist so stark wie noch nie. Wir haben eine starke Mannschaft zusammen. Das wollen wir jetzt unbedingt zeigen, dass wir besser abschneiden. Wir haben eine gute Entwicklung im letzten Jahr genommen und haben eine gute Mischung in der Mannschaft. Die Abwehr ist das Prunkstück.

Axel Kromer: Wir haben bislang ein super Jahr gespielt mit Ergebniserfolgen und tollen Leistungen. Ich bin der Meinung, wie einige Spielerinnen auch schon kommuniziert haben, dass wir eine Mannschaft beisammen haben, die wir auf diesem Qualitätsniveau lange nicht mehr beim DHB gesehen haben. Deswegen bin ich bester Hoffnung, dass wir hier ein Turnier spielen, an das wir noch gern zurück denken. Wir haben erstmal das Ziel, uns ins Viertelfinale zu spielen, um uns dann für das Olympia-Qualifikations-Turnier zu qualifizieren.

DEUTSCHLAND-Kader:

Tor: Katharina Filter (Brest Bretagne/FRA), Sarah Wachter (Borussia Dortmund)

Feld: Amelie Berger (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Jenny Behrend (SG BBM Bietigheim), Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen), Maren Weigel (TuS Metzingen), Alina Grijseels (Metz Handball/FRA), Annika Lott (Thüringer HC), Xenia Smits (SG BBM Bietigheim), Emily Bölk (Ferencvaros Budapest/HUN), Antje Döll (SG BBM Bietigheim), Johanna Stockschläder (Thüringer HC), Meike Schmelzer (HC Dunarea Braila/ROU), Lisa Antl (Borussia Dortmund), Julia Behnke (TuS Metzingen), Toni-Luisa Reinemann (VfL Oldenburg), Mareike Thomaier (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Alle Mannschaften müssen bei der technischen Besprechung einen Tag vor dem Auftaktspiel einen Kader von 16 Spielerinnen benennen. Im Verlauf der Handball Weltmeisterschaft können bis zu fünf Wechsel vorgenommen werden.

DEUTSCHLAND Spiele in der Vorrunde:

30. November, 18:00 Uhr: Deutschland vs. Japan

2. Dezember, 18:00 Uhr: Deutschland vs. Iran

4. Dezember, 20:30 Uhr: Deutschland vs. Polen

Spielplan:

Der komplette Spielplan der IHF Handball Weltmeisterschaft.

DEUTSCHLANDS möglicher Weg ins Halbfinale gemäß Turnierbaum:

Auf den Gastgeber und Mit-Top-Favorit Dänemark wird das DHB-Team höchstwahrscheinlich in der Hauptrunde in Herning treffen. Weitere Mannschaften könnten Rumänien und Serbien sein. Mögliche Gegner im WM-Viertelfinale kommen aus den Vorrunden-Gruppen A und B – also Schweden, Kroatien, Montenegro oder Ungarn. Erst im WM-Halbfinale würde die deutsche Nationalmannschaft auf die Top-Favoriten Norwegen bzw. Frankreich oder die Mit-Favoriten Niederlande sowie Spanien treffen können. Im Finale wäre auch wieder Dänemark als Gegner möglich.

DEUTSCHLANDS Ergebnisse seit 2019:

2019: WM Platz 8

2020: EURO Platz 7

Olympia 2021: keine Teilnahme

2021: WM Platz 7

2022: EURO Platz 7

Top-Favoriten:

Als Top-Favoriten werden Olympiasieger Frankreich, Titelverteidiger und Europameister Norwegen und Gastgeber Dänemark als EM-Zweiter 2022 gehandelt. Außenseiter-Chancen besitzen Rumänien, Schweden, Ungarn, Kroatien, der EM-Dritte Montenegro, Südkorea und ganz sicher auch Deutschland. Für den DHB sind das Viertelfinale sowie das Erreichen eines Olympia-Qualifikations-Turniers die angestrebten Ziele, was bei diesem Spielplan bzw. Turnierbaum durchaus erreicht werden kann (muss). Denn die Top-Favoriten Frankreich und Norwegen sowie härtesten Mit-Favoriten Niederlande und Spanien befinden sich in der anderen Halbfinal-Hälfte des Turnierbaums. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch würde also erst im Halbfinale auf die wahrscheinlichen Titel-Favoriten treffen können. WM-Bronze gab es letztmalig für Deutschland 2007 in Paris.

Reicht Deutschlands Qualität für das Halbfinale ?

Dies ist die Gretchenfrage des WM-Turniers. Agiert die deutsche Mannschaft auf dem Qualitäts-Level, um ganz oben unter die Top 4 zu gelangen ? Bei der Weltmeisterschaft 2019 in Japan fehlte im Spiel gegen Serbien ein Treffer zum Remis, das zum Halbfinaleinzug gereicht hätte. 2020 bis 2021 war eher Stagnation im deutschen Team angesagt. Ab 2022 zeigt die Leistungskurve nach oben. Aber Worte reichen hierfür nicht aus: Die deutschen Frauen müssen sowohl Leistung gepaart mit Qualität nachweisen sowie die notwendigen Ergebnisse auf der Platte erringen, um ganz oben anzuklopfen und den letzten Schritt in die absolute Weltspitze zu nehmen. Spannung und Erwartungshaltung sind dementsprechend hoch!