Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft:
Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft in Dänemark, Norwegen und Schweden (29. November bis 17. Dezember):
Handball WM 2023 Frauen LIVE IHF Weltmeisterschaft Deutschland DHB: Das Halbfinale zwischen den Giganten Norwegen und Dänemark bei der Handball Weltmeisterschaft 2023 wurde medial als „magisches Semifinale“ angekündigt. Ab der zweiten Halbzeit entwickelte sich für die 12.000 Zuschauer und den Live-Reporter in den Jyske Bank Boxen ein spannungsgeladenes, emotionales Match auf hohem Niveau, das durch individuelle Weltklasse-Leistungen entschieden wurde.
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SPORT4FINAL Handball LIVE mit Redakteur Frank Zepp: Weltmeisterschaft der Frauen 2023 und Europameisterschaft der Männer 2024 in Deutschland.
16.12.2023 – SPORT4FINAL LIVE / Frank Zepp:
Handball WM 2023 Frauen IHF Weltmeisterschaft Deutschland DHB:
Neben der dänischen Torhüterin Althea Reinhardt als „Player of the Match“ avancierte die norwegische Spielerin Henny Reistad (24) auf der Königsposition mit insgesamt 15 Toren, davon alle sechs Treffer in der Verlängerung und mit dem Buzzer Beater in der Schluss-Sekunde, zur überragenden Persönlichkeit auf der Platte.
Als Fazit ist immer wieder bei großen Turnieren praktisch folgendes zu ziehen: Neben der allgemeinen Team-Stärke und Mannschafts-Qualität entscheiden große Spielerinnen die wichtigen Matches bei Welt-, Europameisterschaften oder Olympischen Spielen. Diese Spielerinnen, wie bspw. die aktuelle Welthandballerin Sandra Toft oder frühere Siegerinnen Stine Oftedal oder auch Cristina Neagu (vier Mal) sind oftmals in der Lage gewesen, den Halbfinal- oder Final-Spielen ihren Performance-Stempel aufzudrücken. Oder anders ausgedrückt: Sie waren in der sportlichen Lage, in diesen Begegnungen ihre Höchstleistungen abzurufen.
So geschehen auch im „magischen Halbfinale“ von Herning am gestrigen Abend durch die Norwegerin Henny Reistad. Obwohl bei dieser Weltmeisterschaft noch nicht durchgängig überzeugend, schaffte sie im Zuge der Aufholjagd des WM-Titelverteidigers, eine glänzende Performance hinzulegen. Persönliche Auszeichnungen in den vergangenen Jahren zeigen zudem, dass sich Reistad schon in jungen Jahren zur Ausnahme-Könnerin auf der Königsposition im linken Rückraum entwickelte.
In der deutschen Nationalmannschaft agiert positionell hier seit Jahren die Co-Kapitänin Emily Bölk (25). Obwohl sie von deutschen Leitmedien schon vor vielen Jahren als kommende Weltklasse-Handballerin mit Vorschuss-Lorbeeren bedacht wurde, ist ihr Entwicklungsweg in den vergangenen Jahren nicht so steil wie der von Reistad verlaufen. In der individuellen Qualität, auch in den Erfolgen und Ehrungen, sind große Unterschiede erkennbar (siehe Tabelle). Am auffälligsten ist aber die Tatsache, dass es „Emmy“ in den vergangenen wichtigsten Matches mit der deutschen Nationalmannschaft nicht gelang, ihr derzeit vorhandenes Leistungsvermögen, welches keine Weltklasse ist, abzurufen und das DHB-Team als sogenannte „Führungs-Spielerin“ gemeinsam mit Co-Kapitänin Alina Grijseels erfolgreich zu führen.
Dies haben die beiden Benchmark-Matches bei dieser Weltmeisterschaft gegen Dänemark und Schweden im Viertelfinale bewiesen. Dies war vor zwei Jahren in Spanien gegen Dänemark (historisch höchste deutsche Niederlage) und im Viertelfinale gegen den WM-Gastgeber ebenso. Im wichtigen Hauptrunden-Match bei der letzten EHF EURO gegen Frankreich, wo ein Sieg das Tor zum Halbfinale weit geöffnet hätte, kam Emily Bölk mit einer Wurfquote von 3/8 Treffern auch nicht so gut weg. Aber es sind nicht nur immer die Tore, die entscheidend sein können. Im WM-Hauptrunden-Spiel gegen Dänemark flog sie nach drei Zeitstrafen vom Platz und konnte ihrer Mannschaft in den letzten 13 Minuten auch nicht mehr im Angriff helfen. Ihre Qualitäten im Deckungsbereich (Innenblock) sind auch noch nicht auf dem Qualitäts-Level, der für diese Position benötigt wird. Im Vergleich: Henny Reistad spielt in der Abwehr auf der Halbposition.
Am Beispiel von Emily Bölk, die noch ein ganzes Stück des Entwicklungsweges gehen muss, um an die Qualitäten von Reistad heranzukommen, zeigt sich auch die Entwicklungs- und Qualitäts-Problematik der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Es fehlen in unserem Team eine Handvoll kompletter Spielerinnen mit Weltklasse-Performance. Nur eine Xenia Smits, die in vielen handballerischen Bereichen sowie der mentalen Stärke höchsten Ansprüchen gerecht wird, reicht da nicht aus, um die drei Top-Nationen Norwegen, Frankreich oder Dänemark vom Thron zu stürzen. Hier liegt noch viel Arbeit bei den Vereins-Trainern sowie auch beim Bundestrainer Markus Gaugisch. Denn die Zielstellung umriss DHB-Präsident Andreas Michelmann bei dessen Amtsantritt im April 2022: Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris 2024 und das Halbfinale bei der Handball WM 2025 in Deutschland und den Niederlanden.
Benchmark-Vergleich | Henny Reistad | Emily Bölk | ||
Norwegen | Deutschland | |||
Geburtsdatum | 09.02.1999 | 26.04.1998 | ||
Größe | 1,80 Meter | 1,82 Meter | ||
Wurfhand | rechts | rechts | ||
Position | Rückraum links | Rückraum links | ||
Verein | Team Esbjerg | FTC-Rail Cargo Hungaria | ||
Debüt Nationalteam | 2018 | 2016 | ||
Persönliche Ehrungen | WM 2021: All-Star-Team | Deutschland: Handballerin des | ||
EHF Final4 2021: MVP | Jahres 2018 und 2019 | |||
EM 2022: MVP | ||||
Nationalteam Erfolge | Olympia 2021 Bronze | EM 2016: Platz 6 | ||
Weltmeisterin 2021 | WM 2019: Platz 8 | |||
Europameisterin 2022 | WM 2021: Platz 7 | |||
Europameisterin 2020 | EM 2022: Platz 7 | |||
Weitere Erfolge Verein | Champions League Titel 2021 | Finale Champions League 2023 | ||
SPORT4FINAL Einschätzung | Absolute Weltklasse | keine Weltklasse Performance |
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Das WM-AUFGEBOT der Frauen-Nationalmannschaft:
Tor: Katharina Filter (Brest Bretagne/FRA), Sarah Wachter (Borussia Dortmund)
Feld: Amelie Berger (HSG Bensheim/Auerbach Flames), Jenny Behrend (SG BBM Bietigheim), Viola Leuchter (TSV Bayer 04 Leverkusen), Maren Weigel (TuS Metzingen), Alina Grijseels (Metz Handball/FRA), Annika Lott (Thüringer HC), Xenia Smits (SG BBM Bietigheim), Emily Bölk (Ferencvaros Budapest/HUN), Antje Döll (SG BBM Bietigheim), Johanna Stockschläder (Thüringer HC), Meike Schmelzer (HC Dunarea Braila/ROU), Lisa Antl (Borussia Dortmund), Julia Behnke (TuS Metzingen), Toni-Luisa Reinemann (VfL Oldenburg), Mareike Thomaier (TSV Bayer 04 Leverkusen)
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