Schwimm WM: Florian Wellbrock und Leonie Beck Doppel-Weltmeister

Schwimmen - Schwimm WM - Copyright: https://pixabay.com/photos/swimmer-competition-competitive-1477650/ - Lizenz: Pixabay Licence. Bild von Keith Johnston auf Pixabay.
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Schwimm WM 2023 – Weltmeisterschaften im Schwimmen in Fukuoka (Japan):

Schwimm WM 2023: Am frühen Dienstagmorgen machte Florian Wellbrock (SC Magdeburg) die perfekte Serie für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) mit einem überragenden 5-km-Rennen komplett und sicherte in 53:58,0 Minuten die vierte von vier möglichen Goldmedaillen in den Einzelrennen im Freiwasser für Deutschland.

Nur wenige Stunden zuvor holte Leonie Beck (SV Würzburg 05) ebenfalls Gold auf der gleichen Strecke der Frauen.

Schwimm WM 2023: Synchronteam auf Platz neun

Schwimm WM 2023: Florian Wellbrock Weltmeister über 10 km

Schwimm WM 2023: Leonie Beck Weltmeisterin über 10 km

18.07.2023PM DSV / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Schwimm WM 2023: Das Freiwasser ist bis jetzt perfekt gewesen, auch mit der Titelverteidigung über die fünf Kilometer und vor allem dem vierten Titel für Deutschland. Wir haben jetzt vier Starts weg, fünf Medaillen fürs Team, das ist unglaublich”, freute sich der Magdeburger.

Auch Leistungssportdirektor Christian Hansmann war voller Lob für das DSV-Team: „Mir geht hier das Herz auf. Es ist Wahnsinn, absolut stark, historisch. Vier Rennen, viermal Gold, einmal Bronze auf einer olympischen Strecke plus Olympiaticket – besser geht’s nicht. Auch wie die Sportler*innen geschwommen sind: Dominant, ohne Fotofinish, es war einfach Können.”

Taktisch war das Rennen im Seaside Momochi Beach Park keine Überraschung. Kurz nach dem Start übernahm Florian Wellbrock die Führung, und seiner gnadenlosen Tempohatz konnten schon da nur wenige folgen. Gegen Mitte des Rennens waren es lediglich noch die beiden Italiener Domenico Acerenza und Gregorio Paltrinieri, die mit Wellbrock mithalten konnten, und mit Beginn der letzten von insgesamt drei Runden war klar, dass diese drei die Medaillen unter sich ausmachen würden. Auf den letzten 500 Metern lagen bereits über 20 Sekunden zwischen dieser Spitzengruppe und den nächsten Schwimmern.

​​Nachdem Wellbrock schon das gesamte Rennen über die Führung inne hatte, demonstrierte er seine Überlegenheit nochmal eindrucksvoll auf den letzten zwei- bis dreihundert Metern, als er den Turbo noch einmal anschmiss und mit starker Beinarbeit ganze 4,5 Sekunden Vorsprung zu seinen Verfolgern herausholte und so souverän zu Gold schwamm. „Ich hatte die Italiener die ganze Zeit auf dem Zettel. Ich war mir sehr sicher, dass die nach den zehn Kilometern richtig Wut im Bauch hatten und hungrig auf die Medaillen waren, und das haben sie heute bis zum letzten Meter gezeigt”, so Wellbrock. Doch auch mit diesem Medaillenhunger war der deutsche Topstar nicht mehr einzuholen.

Dauerrivale Paltrinieri (54:02,5) musste sich hinter Wellbrock mit Silber zufriedengeben, Bronze ging an dessen Landsmann Acerenza (54:04,2). „Man merkt, dass wir in der Vorbereitung einiges richtig gemacht haben. Die anderen anscheinend nicht ganz so, denn die Dominanz war schon frappierend, sonst war das Feld dichter. Wir sind super zufrieden, das war ein toller Erfolg. Ich hätte bei der Leistungsdichte, die es international gibt, nicht gedacht, dass Vierfachgold noch möglich ist”, sagte Bundestrainer Lange Strecken Bernd Berkhahn.

Wellbrock ist damit der erste Schwimmer seit Thomas Lurz, der seinen WM-Titel über 5 km erfolgreich verteidigen konnte. Dieser hatte von 2005 bis 2011 sogar viermal hintereinander Gold auf dieser Strecke gewonnen. Die beiden Deutschen sind zudem die einzigen Athleten in der WM-Geschichte, denen das Double mit Siegen über 10 km und 5 km bei derselben Weltmeisterschaft gelungen ist.

Auch Oliver Klemet (SG Frankfurt), der am Wochenende bereits die Bronzemedaille auf der olympischen 10-km-Strecke sicherte, konnte auf der halb so langen Strecke erneut überzeugen und einen starken vierten Platz (54:57,2) für Deutschland holen. „Ich glaube, wir machen einen enorm guten Job. Die Stimmung im Team ist wahnsinnig gut. Wir haben richtig Bock auf das Event hier und auf das, was noch kommt, und das merkt man einfach. Die Athlet*innen supporten sich untereinander, der Stuff ist immer da und bereit und gibt Feuer. Und ich glaube, dass auch das dieses Jahr der Schlüssel für diesen enormen Erfolg ist”, erklärte Wellbrock die bisherigen Glanzleistungen des deutschen Teams.

Leonie Beck schrieb in Japan Geschichte

Am frühen Dienstagmorgen, als die meisten von uns in Deutschland noch schliefen, schrieb Leonie Beck in Japan Geschichte. Sie wurde bei der WM in Fukuoka die erste deutsche Weltmeisterin über 5 km im Freiwasser und die dritte Schwimmerin überhaupt, die bei einer Weltmeisterschaft sowohl die 10 km als auch die 5 km gewinnen konnte. Ein Kunststück, das zuvor nur der Italienerin Viola Valli (2003) und der Russin Larisa Ilchenko (2007) gelungen war.

Mit einer Zeit von 59:31,7 Minuten sicherte sich Beck in Japan die Goldmedaille, dicht gefolgt von Sharon van Rouwendaal aus den Niederlanden (59:32,7) und Titelverteidigerin Ana Marcela Cunha aus Brasilien (59:33,9). Ihre deutsche Teamkollegin Jeannette Spiwoks, die ebenfalls ein couragiertes Rennen ablieferte, erreichte Rang 13 (1:00:05,1).

„Ich bin sprachlos. Ich habe keine Ahnung, wie ich Doppelweltmeisterin werden konnte. Klar, ich trainiere viel, aber alle anderen trainieren auch viel. Das sind hier die besten Athletinnen der Welt und ich bin einfach glücklich, dass ich hier nochmal gewinnen konnte”, freute sich Beck sichtlich emotional nach dem Rennen.

Beim Rennen herrschte eine Wassertemperatur von 28,2 Grad, deutlich höher als zwei Tage zuvor. Trotzdem drückten Moesha Johnson (AUS) und Sharon van Rouwendaal nach dem Start gleich mächtig aufs Tempo. Nach zwei Kilometern bildeten sie zusammen mit Anastasia Kirpichnikova (FRA) eine dreiköpfige Spitzengruppe, die sich vom Feld abzusetzen drohte. Leonie Beck hatte sich zunächst wieder für eine Lauerposition in der zweiten Reihe entschieden, erkannte die Situation aber und schloss die Lücke zu den Führenden in der zweiten Hälfte der zweiten von insgesamt drei Runden wieder. „Ich war am Anfang ein bisschen zu weit hinten. Ich habe bei der ersten Boje eins aufs Auge bekommen und musste kurz anhalten, und da verliert man dann schon viele Plätze, wenn man quasi in der Boje drin ist. Ich musste mich dann schon ganz schön vorkämpfen. Ich sollte eigentlich in der ersten Runde ein bisschen Energie sparen, ich habe es versucht, aber wenn man das Feld aufholen muss, kann man keine Energie sparen”, analysierte die Würzburgerin später den Rennverlauf.

Trotz der aufwändigen Aufholjagd hatte sie am Ende noch die nötigen Körner im Tank, um sich in einem starken Sprint-Finish gegen ihre Konkurrentinnen durchzusetzen. Erst am Sonntagmorgen hatte die 26-Jährige auch schon über die 10-km-Strecke die Goldmedaille gewonnen und sich damit das Ticket für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA) gesichert: „Dass ich zwei Goldmedaillen bei einer Weltmeisterschaft hole, hätte ich nie im Leben gedacht. Deswegen war das schon überraschend, denn ich war nach den zehn Kilometern schon sehr kaputt, und das war auch die Olympia-Quali, das ist dann auch wirklich hart für den Kopf. Dass ich jetzt die fünf Kilometer auch noch gewinne, das ist schon wirklich cool und ich freue mich jetzt gleich noch auf das Fünf-Kilometer-Rennen der Männer (das direkt im Anschluss ebenfalls noch Dienstagnacht gestartet wurde, Anm. d. Red.) und auf die Staffel, denn das ist immer ein Highlight bei uns”, sagte Beck.

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