
Fußball WM 2018 Russland: Das Abtauchen von Bundestrainer Joachim Löw nach seinem „Ja-Wort zum Weitermachen“ in der DFB-Zentrale letzte Woche und das ZDF-Gespräch mit Team-Manager Oliver Bierhoff hinterlassen eine zwiespältige Gefühls- und Gedankenwelt.
Im Fokus steht dabei der Gedanke: Alles hat seine Zeit.
Thesen zur DFB-Krise sowie Joachim Löw und Oliver Bierhoff von SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp.
Fußball WM Analyse von Joachim Löw und Oliver Bierhoff
DFB ohne Neuanfang am sportlichen Abgrund
Fußball WM 2018: Frankreichs Equipe Tricolore verdienter Weltmeister
Belgien verdiente Bronze gegen England
Frankreich durch Match-Kontrolle über Belgien ins WM-Finale
Viertelfinale:
Belgien stürzte Top-Favorit Brasilien
Frankreich souverän über Uruguay ins WM-Halbfinale
Fußball WM 2018 Viertelfinale mit Top-Favoriten Frankreich und Brasilien
Achtelfinale:
England gegen Kolumbien im Elfer-Drama vorn
Schweden verdienter Sieger gegen die Schweiz
Belgien drehte Super-Match gegen Japan
Kroatien siegte im Elfer-Krimi gegen Dänemark
Igor Akinfeev Held von Luzhniki. Russland im Viertelfinale
Frankreich mit erstklassiger Team-Gala gegen Argentinien
Uruguay bezwang Portugal mit Effizienz und Kampf
Deutschland – Die Mannschaft:
Causa Joachim Löw und DFB – Der fatale Neuanfang nach WM-Blamage
Komfortzone DFB Bundestrainer geht für gescheiterten Joachim Löw weiter
Joachim Löw und Deutschlands Untergang ohne Team sowie Qualität
Jahrhundert-Demütigung. Joachim Löw „Ich trage die Verantwortung.“
Deutschland ausgeschieden. Pleite gegen Südkorea
Deutschland – Noch keine Weltmeister Performance
Deutschland mit Dusel-Sieg gegen Schweden
Aufstellung vs. Einstellung – Deutschland muss gegen Schweden liefern
Komfortzone: Brennt Joachim Löw noch für WM-Titel und die Mannschaft?
Manuel Neuer zur Team-Krise „Es gibt keine Spaltung“
Mats Hummels: „Wie gegen Saudi Arabien gespielt“
Schwaches Deutschland unterlag verdient Mexiko
Überblick:
Fußball WM 2018 SPORT4FINAL Beiträge
Fußball Weltmeisterschaft 2018 Russland
Favoriten:
Frankreich / Argentinien / Brasilien / Portugal / England / Spanien / Deutschland
BLICK-Zurück: Fußball WM 2014 Brasilien
Maracana-Finale: Deutschland ist Fußball-Weltmeister 2014
Lionel Messi, James Rodriguez, Manuel Neuer sind die besten WM-Fußballer
09.07.2018 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Fußball WM 2018 Russland:
Joachim Löw scheute die mediale Öffentlichkeit und lag daneben. Oliver Bierhoff hatte die „Traute“ und versuchte öffentlich, sein Bestes zu geben. Bierhoff traf aber auch nicht den kritischen Nerv der Zeit. Die DFB-Krise in sportlicher und öffentlichkeitswirksamer Ausstrahlung findet ihre Fortsetzung.
Bundestrainer und Team-Manager haben immer noch nicht begriffen, dass halbleeren Worten auch Taten folgen müssen. Dabei hätte die Schlussfolgerung „wir machen weiter“ nach der Analyse erfolgen müssen. Bierhoff im ZDF: „Wir müssen uns auch der Kritik stellen und sie annehmen.“ Und an anderer Stelle: „Man muss Verständnis haben, dass man sich dann äußert, wenn man wirklich was zu sagen hat.“ Dann wäre die Analyse und Ursachenforschung des WM-Versagens der Weisheit erster Schluss gewesen und im Zuge dessen die Frage, welche alten oder neuen Verantwortlichen können die Scherben von Russland zusammenkehren und in positive künftige Erfolgs-Energie bündeln?
Wer Erfolg haben will, muss als Mannschaft mit allen 23 Spielern sowie allen Offiziellen, vom Bundestrainer bis hin zu allen Mitarbeitern homogen funktionieren. 2014 in Brasilien klappte dieses Prinzip. In Russland wurde es von Löw und Bierhoff „außer Kraft gelebt“.
Selbstherrlichkeit vom Bundestrainer über den Team-Manager zu vielen Spielern auf der einen Seite standen die fehlenden deutschen Fußball-Tugenden auf der anderen Seite gegenüber. Kampfgeist, Leidenschaft, Mentalität wurden neben der spielkulturellen Klasse schmerzlich vermisst. Ehrliches Aufarbeiten der Krise von Löw und Bierhoff zu erwarten ist normalerweise nicht realistisch.
Entfremdung der Mannschaft von den Fans ist nicht ein typisches Fußball- sondern ein gesellschaftliches Problem. Wenn man bspw. da nur an Politiker vom Wahlvolk oder die Vorstände von börsennotierten Aktien-Unternehmen von den Arbeitnehmern denkt. Die Realität wird oftmals mit Füßen getreten und mit Worten beschönigt oder verharmlost, weil der „schnöde Mammon“ oder temporäre Erfolge die Sinne scheinbar vernebeln.
Oliver Bierhoff ist selber realitätsfremd. „Alle Spieler haben sehr gut trainiert und waren vorbereitet.“ Dann wäre man nicht in einer leichten Vorrunden-Gruppe als Letzter ausgeschieden. Wer so wie Bierhoff denkt, dem ist keine selbstkritische „Hinterfragungs-Analyse“ zu zu trauen! Das gilt auch für Bundestrainer Joachim Löw!
Bierhoff ist nach 14 Jahren austauschbar. Das müsste auch im Erfolgsfall gelten, wenn er meint: „Wenn man den Erfolg nicht hat, wird vieles kritischer gesehen.“ Eine bekannte Volksweisheit. Schnell vergisst man schon mal das völlig Normale seiner Arbeit – Kritik und Selbstkritik.
Wenn Joachim Löw denkt und sagt: „Ich möchte nun auch mit ganzem Einsatz den Neuaufbau gestalten“, wirkt dies absolut nicht glaubwürdig. Der Bundestrainer in seiner jahrelangen Komfortzone zeigte sein „wahres Ich“ in Sotchi. Auf solche, zur Schau gestellten, Einstellungen und Wahrnehmungen sollte der deutsche Fußball beim Neuanfang gut und gerne verzichten.
Quintessenz: Ein Neuanfang mit den alten Protagonisten ist weiterhin verlorene Zeit. Denn alles hat seine Zeit und sollte final abgeschlossen werden. Neue Köpfe benötigt Fußball Deutschland, die mit hoher Glaubwürdigkeit sprechen und den Worten ehrliche Taten folgen lassen. Hierfür sind Joachim Löw und Oliver Bierhoff nicht mehr die richtigen Führungs-Kader für „Die Mannschaft“.