Schwimm WM 2024: Wellbrock und Klemet nicht in Top-10

Schwimmen - Schwimm WM - Copyright: https://pixabay.com/photos/swimmer-competition-competitive-1477650/ - Lizenz: Pixabay Licence. Bild von Keith Johnston auf Pixabay.
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Schwimm WM 2024 Doha (Katar):  Beim Freiwasserschwimmen räumte Florian Wellbrock schon alles ab, was möglich ist: Olympiasieger, Welt- und Europameister wurde der Magdeburger in schöner Regelmäßigkeit.

Schwimm WM 2024: Beim Doppel-Triumph in Fukuoka (JPN) hatte er sich im vergangenen Sommer – wie auch Oliver Klemet als WM-Dritter – bereits den Startplatz bei den Olympischen Spiele in Paris gesichert.

04.02.2024PM DSV / SPORT4FINAL / Frank Zepp:

Schwimm WM 2024 Doha (Katar):   Damit auch den wichtigen Vorteil, für die zum ungewohnten Termin im Februar angesetzten Weltmeisterschaften in Doha als einzigem Qualifikationswettkampf für alle weiteren Olympia-Tickets die gewohnte Saisonperiodisierung nicht ändern zu müssen. Damit war aber schon vorher klar, dass man zu diesem Termin nicht in absoluter Topform sein kann und es wohl schwierig werden würde mit Medaillenplätzen.

So kam es nun tatsächlich: Beim 10-km-Rennen schwammen die beiden Deutschen zwar wie gewohnt lange in der Spitze mit, für den finalen Endspurt fehlten aber die letzten Prozente. Im Endklassement landete Klemet (1:48:32,30 Stunden) diesmal auf Rang elf und Wellbrock (1:49:59:00) auf 29. Den Titel erkämpfte sich Weltcupsieger Kristof Rasovszky (HUN/1:48:21,20) vor Marc-Antoine Olivier (FRA/1:48:23,60) und Hector Pardoe (GBR/1:48:29:20).

Mit 19,9 Grad war das Wasser im alten Hafen von Doha sogar noch kälter als beim Frauenrennen am Tag zuvor. Dafür blies der Wind nicht mehr ganz so stark. Trotzdem sorgten kräftige Wellen für viel zusätzliche Unruhe. Gleich zu Beginn setzten sich die Favoriten mit Wellbrock an die Spitze des riesigen Feldes. Noch nach vier der sechs Runden sah es mit Rang fünf und sieben als Zwischenplatzierung nach einem tollen deutschen Ergebnis aus, doch der plötzlich von Krämpfen in den Beinen geplagte Wellbrock konnte das Tempo bald nicht mehr mitgehen. Klemet ging als Fünfter sogar noch in die Schlussrunde. Er verlor seine gute Position dann aber im Gedränge an der nächsten Wendeboje und war so nicht ganz vorn dabei, als die Konkurrenz 900 Meter vor Schluss die entscheidende Tempoverschärfung startete.

„Das Problem war, dass ich mich nicht freischwimmen konnte. Am Ende war alles sehr knapp zwischen Platz drei und elf”, sagte Klemet. Zitternd stand der Hesse im Ziel vor den Mikrofonen und erklärte seine Eindrücke im Rennen: „Ich fand die ersten drei Runden schon sehr kalt. Es war für mich aber eher schwierig durch die Wellen, das war schwierig zu schwimmen. Die Temperaturen haben auch viel Kraft gezogen. Ich bin etwas dünner gebaut und habe nicht so viel Fett, das mich schützen kann, aber am Ende war es okay.”

Erst vor zwei Jahren waren die Regeln geändert worden. Früher wären bei unter 20 Grad bereits Neoprenanzüge erlaubt gewesen. Inzwischen gilt das erst bei unter 18 Grad. „Bei unter 20 Grad würde ich schon gern mit Neoprenanzug schwimmen”, gestand Klemet. Wollte das aber nicht als Jammern verstanden wissen: „Ich hätte auch lieber 25 Grad und drüber. Aber es ist, wie es ist, so ist es beim Freiwasserschwimmen.” Und beim Olympia-Rennen in Paris wird die Seine vermutlich nicht viel wärmer sein. Klemet meinte dazu: „Paris wird auf jeden Fall nicht wellig, was schon mal sehr gut ist – und hoffentlich auch ein bisschen wärmer.”

Wie Wellbrock hatte Klemet sich im am Magdeburger Bundesstützpunkt extra heruntergekühlten Schwimmkanal zuletzt noch auf diese kühlen Bedingungen vorzubereiten versucht, die Realität stellte sich als noch etwas herausfordernder dar. „Die ersten zwei Runden war alles easy. Nach der vierten Runde hat Flo dann gemerkt, dass er Krämpfe bekommt. Die Temperatur hat ihn dann schon eingeschränkt. Ich konnte sehen, dass er nicht mehr wirklich mobilisieren konnte. Er ist immer die gleiche Frequenz geschwommen, konnte sie nicht erhöhen. Und dazu ist er normalerweise in der Lage”, analysierte Wellbrocks Trainer Bernd Berkhahn. Anders als die um die Olympia-Qualifikation kämpfende Konkurrenz war Wellbrock zuletzt aber noch nicht im Höhentrainingslager gewesen. Von seinen im Saisonverlauf geplanten 3.900 Schwimmkilometern hat er gerade erst ein Drittel absolviert im Training.

Mit viel Willen blieb Wellbrock trotz der Krämpfe noch lange an der Konkurrenz dran. „Flo hat in der fünften Runde nochmal versucht ran zu kommen, hatte die Führungsgruppe an den Füßen. Aber er sagte, er konnte sie nicht halten. Die Frequenz kam nicht hoch, die Beine waren verkrampft. Er hat es dann auslaufen lassen”, so Berkhahn. Für die Olympia-Vorbereitung liefern ihm die Erfahrungen von Doha damit noch einmal wichtige Erkenntnisse, zumal die Verpflegung im Rennen gut geklappt hatte. „In Richtung Paris müssen wir noch mehr mit kaltem Wasser machen, denn die Seine wird auch nur zwischen 18 und 19 Grad haben”, meinte Berkhahn. „Wir haben die niedrige Temperatur auch trainiert, zwar nie über zwei Stunden, weil man die Gesundheit nicht gefährden will, aber da hat Florian eigentlich nicht so große Probleme gehabt. Natürlich war ihm kalt. Scheinbar ist es heute richtig leer gelaufen, Krämpfe im Po und in den Oberschenkeln und dann ging einfach nichts mehr.”

>> Alle Ergebnisse der Schwimm WM 2024

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