
Handball EM 2022 Frauen EHF EURO Europameisterschaft, Hauptrunde: Niederlande vs. Deutschland.
Handball EM 2022 EHF EURO Frauen, Hauptrunde, Gruppe II, 1. Spieltag: Deutschland sorgte mit einem „Performance-Befreiungsschlag“ für einen 36:28 (17:13) Erfolg über die Niederlande.
Das DHB-Team agierte aus einer sicheren Abwehr, über den Gegenstoß und sogar auch mit einem über weite Strecken strukturierten Positionsangriff eine Qualitäts-Klasse besser als der Gegner, der vor allem in der zweiten Halbzeit physisch abbaute und dem zu viele Fehler im Angriff unterliefen.
Handball EM 2022: Markus Gaugisch „Nicht am Leistungslimit“
Handball EM 2022: Deutschland zitterte sich in die Hauptrunde
Handball EM 2022: Spielplan Hauptrunde. Modus. Ergebnisse
Handball EM 2022: Deutschland unterlag Montenegro
Handball EM 2022: Polen unterlag Deutschland
Axel Kromer über Deutschlands EM-Ziele
Handball EM 2022 Frauen: Spielplan Vorrunde. Modus. Ergebnisse
EHF EURO Frauen: DHB Prämienregelung
Markus Gaugisch über Benchmark und den „letzten Schritt“
Xenia Smits: „Über diese Grenze hinaus zu gehen“
Markus Gaugisch „Systematische Dinge nicht bekannt“
EHF EURO Frauen: Deutschland Kader
Markus Gaugisch: „Spielsystem ausbauen und verinnerlichen“
Handball Bundestrainer Markus Gaugisch: „Ziel ist Olympia 2024“
Handball DHB Frauen Nationalmannschaft: Markus Gaugisch neuer Bundestrainer

11.11.2022 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball EM 2022 EHF EURO Frauen Europameisterschaft: Hauptrunde, Gruppe II, 1. Spieltag.
Deutschland – Startformation: Filter – Bölk, Grijseels, Maidhof/Smits – Stockschläder, Schmelzer, Behrend. Innenblock: Bölk, Schmelzer
1. Halbzeit: Ein super schnelles Anfangstempo beider Teams in der Anfangsphase (5:3 – 5.). Die Niederlande agierte im Umkehrspiel effizient. Für Deutschland war das Spieltempo der Niederlande fast zu hoch. Die DHB-Auswahl wurde aber im Verlauf in der Deckung stärker und lief Gegenstöße zur 8:9-Führung. Es blieb ein offener Schlagabtausch. Deutschland hielt die zwei Tore vorn fest (22.). Kleiner Vorteil für das DHB-Team auf der Torhüterposition. Das Gaugisch-Team bestimmte die Crunchtime durch fast fehlerloses Spiel aus der Abwehr heraus. Die Niederlande wirkte mental geschockt und verlor die anfangs gute Match-Linie. Die deutsche Mannschaft rehabiliterte sich mit einer souveränen Spielführung ab der 15. Minute für die schwache Leistung gegen Spanien. Deutschland nutzte diesmal die ganze Spielfeldbreite im Angriff aus. Statistik: Wurfeffizienz 57:71 Prozent. Torhüterinnen 4:5 Paraden (19:28 Prozent). Gegenstoß-Tore 1:3. Technische Fehler 8:4. Zeitstrafen 3:6. Beste Torschützinnen: van der Heijden 4, Malestein 4, van Wetering 3 – Grijseels 4, Stockschläder 5, Smits 3, Bölk 2.
2. Halbzeit: Wiederum schnelles Tempospiel fast ohne aggressive Abwehrleistung auf beiden Seiten – zu viele Gegentore im „Sekundentakt“. So kann man Spiele aber keine Meisterschaften gewinnen ! Deutschland erhöhte wieder durch das Umkehrspiel von zwei auf vier Tore Vorsprung (40.). Die Niederlande agierten zu fehlerhaft im Angriff. Deutschland konnte über eine sichere Abwehr die Tore vorbereiten und abschließen. Allein über den Gegenstoß bei „Bestrafung“ der niederländischen Angriffsfehler könnte Deutschland das Match gewinnen. 10:7 technische Fehler (45.). Die Niederländerinnen schienen physisch nicht mehr zulegen zu können und machten dadurch weitere technische Fehler in den Angriffsvorbereitungen – insgesamt 17! Deutschland kontrollierte das Match bis in die Crunchtime. Der Bundestrainer nutzte die Breite des Kaders und agierte nicht nur mit der Stammformation. Das DHB-Team mit der klar besseren Deckungsleistung gegenüber der Niederlande mit sehr löchriger Abwehr. Team Oranje brach unter dem Leistungsdruck der deutschen Mannschaft völlig auseinander. Der Befreiungsschlag ist dem DHB-Team gelungen.
Stimmen:
Markus Gaugisch: Das war sehr wichtig für die Mannschaft. Ich glaube, dass ist die Belohnung für das, was sie investiert hat. Bisher haben sie sich leider nicht belohnt, aber heute waren viele Sachen dabei, die von Ruhe und Klarheit gekennzeichnet waren. Die Absprachen haben hinten in der Abwehr gepasst. Wir sollten auch nach so einem Spiel nicht durchdrehen. Das haben wir nicht getan, als wir verloren haben und das werden wir auch heute nicht und alles in den Himmel loben. Es ist einfach toll für die Spielerinnen, dass sie belohnt wurden. Das Spiel der Spanierinnen war sicher nicht das, was uns liegt und heute konnten wir die Sachen spielen, die wir vorbereitet hatten. In einem Spiel gegen die Niederlande wissen wir, was der Gegner kann und wo sie gut sind Aber wir wissen auch, wo sie Schwierigkeiten haben. In der neuen Besetzung ohne Lois Abbingh, da wussten wir schon, wo wir attackieren können. Das haben wir sehr diszipliniert gemacht. Heute hat jede Spielerin ihren Beitrag geleistet. Morgen ist erstmal Ruhe, dann präparieren wir uns gegen Frankreich und dann noch 20 Stunden bis zum Rumänien Spiel.
Luisa Schulze: Wir haben heute allen Frust, den wir aus der Vorrunde mitgenommen haben, rausgespielt und als Team 60 Minuten ein geiles Spiel gezeigt. Jetzt sind wir glücklich, zwei Punkte zu haben und jetzt geht es weiter. Es ist ein neuer Ort, eine neue Halle und wir sind von null gestartet und das haben wir heute getan. Wir kennen einige Spielerinnen aus der Liga und haben schon ganz viele Spiele gegen die Niederlande bestritten. Wir wussten, dass sie über das Tempospiel kommen. Das haben wir gut unterbrochen. Wir sind auch ruhig geblieben, haben vorne unsere Sachen ausgespielt und sind 60 Minuten selbstbewusst geblieben. Das hat am Ende den Sieg gebracht. Jetzt der Fokus auf Frankreich und Rumänien. Es geht noch was und wir wollen das Bestmögliche heraus holen.
Emily Bölk: Nach der Vorrunde, in der wir viele hart geführte Partien erlebt haben, haben wir es heute echt mal geschafft, den Ball laufen zu lassen. Über weite Strecken haben wir tollen Handball gezeigt und waren von allen Positionen gefährlich. Gleichzeitig stand unsere Abwehr gut und wir konnten daraus unseren Angriff mit viel Tempo einleiten. Zum Ende hin sind wir dann auch noch cool geblieben, so dass es schon eine sehr große Steigerung zu den Vorrundenspielen war. Ich hoffe, dass jetzt der Knoten geplatzt ist und dass wir jetzt genau da weitermachen. Wenn wir so auftreten wie heute ist noch einiges möglich.
Johanna Stockschläder: Meine Mannschaftskolleginnen haben super für mich gespielt, es war ein geiles Spiel. Wir haben gefightet und alle so sehr diesen Sieg gewollt. Wir haben alle frei aufgespielt. Wir wollten einfach diesen Sieg.
STATISTIK: 11.11.022, 18:00 Uhr, Skopje
Niederlande vs. Deutschland 28:36 (13:17)
Woman / Player of the Match: Alina Grijseels (Deutschland)
Beste Torschützinnen: Malestein 8/12, van der Heijden 5/7, van Wetering 5/6, van der Vliet 5/8 – Grijseels 8/9, Stockschläder 7/7, Schirmer 5/6, Bölk 4/8, Maidhof 4/10, Smits 3/5, Schulze 3/3
Spielfilm: Griseels 0:32 Min 1. Zeitstrafe, 1:0 Malestein (1. – 7m), 1:1 Stockschläder (2. – UNZ), 2:1 van der Heijden (2. – ÜBZ), 2:2 Bölk (3.), 3:2 van Wetering (4.), 4:2 van der Heijden (4.), 4:3 Stockschläder (5.), 5:3 van Wetering (5.), 5:4 Grijseels (6.), 6:4 van der Heijden (9. – UNZ), Smits 1. Zeitstrafe (10.), 7:4 (10. – ÜBZ), 7:5 Behrend (11. – UNZ), 8:5 Malestein (11. – ÜBZ), 8:6 Bölk (12.), 8:7 Grijseels (12. – TGS), 8:8 Stockschläder (13. – TGS), 8:9 Smits (14. – TGS), 9:9 van Wetering (14.), 9:10 Stockschläder (15.), 10:10 Malestein (15.), Antl 1. Zeitstrafe (15.), 10:11 Smits (17. – UNZ), 11:11 van der Heijden (18.), 11:12 Maidhof (19.), Schulze 1. Zeitstrafe (21.), 11:13 Stockschläder (22. – UNZ), Auszeit Deutschland (22.), 12:13 I.Smits (23. – TGS), 12:14 Smits (24.), Antl 2. Zeitstrafe (24.), 13:14 Malestein (24. – 7m – ÜBZ), Freriks 2. Zeitstrafe (25.), 13:15 Schirmer (25. – 5/5), 13:16 Grijseels (27. – TGS), Auszeit Niederlande (27.), 13:17 Maidhof (29.), Schulze 2. Zeitstrafe (29.), 13:17 (HZ) – 14:17 van der Vliet (31.), 14:18 Grijseels (33. – Hüftwurf), 15:18 van der Vliet (33.), 15:19 Schirmer (33.), 16:19 Malestein (34.), 16:20 Schirmer (34.), 16:21 Maidhof (34.), 18:21 van Wetering (35.), 19:21 I.Smits (37.), 19:22 Schulze (37.), Dulfer 1. Zeitstrafe (37.), 20:22 (38.), 20:23 Schulze (38. – ÜBZ – schnelle Mitte), 21:23 Malestein (39. – 7m – UNZ), 21:24 Bölk (39.), Maidhof scheiterte mit 7m an ten Holte (40.), 21:25 Stockschläder (41. – TGS), 22:26 Stockschläder (43. – TGS), 23:27 Schirmer (44. – TGS), Auszeit Niederlande (45.), 10:7 technische Fehler (45.), 24:27 Malestein (46. – 7m), 24:28 Maidhof (49.), Brons Pedersen scheiterte mit 7m an ten Holte (51.), Auszeit Deutschland (52.), 24:29 Grijseels (52. – 7m), 25:31 Grijseels (55. – 7m), 25:33 Schirmer (56.), Auszeit Niederlande (56.), 25:34 Bölk (57.), Dulfer rote Karte (59. – Video – Frust-Foul gegen Grijseels), 26:34 van Wetering (58. – ÜBZ), 27:34 (59. – 5/5 – leeres Tor), 27:35 Schulze (60.), 28:35 (60.), 28:36 Brons Petersen (60. – 7m), 28:36 (EST)
Wurfeffizienz: 61:71 Prozent
Torhüterinnen: 10:11 Paraden (23:29 Prozent)
Gegenstoß-Tore: 2:6
Technische Fehler: 18:10
Zeitstrafen: 4:7
Schiedsrichterinnen: Vanja Antic und Jelena Jakovljevic (Serbien)
Zuschauer: 389