
Handball EM 2022 EHF EURO Frauen Europameisterschaft: DHB. Testspiel Deutschland vs. Rumänien.
Handball EM 2022 EHF EURO Frauen: Deutschland erkämpfte sich in einem „Augenhöhe-Match“ ein 29:29 (15:16) Remis gegen Rumänien.
Bundestrainer Markus Gaugisch konnte aus diesem soliden, nicht hochklassigen Matchplay seines Teams mehr Erkenntnisse gegenüber dem Kantersieg gegen Ungarn sammeln:
Primär die Quintessenz, dass das Leistungsgefälle seiner Stamm-Acht mit Xenia Smits zu den anderen Spielerinnen einfach zu groß ist. Sekundär unterliefen dem DHB-Team zu viele technische Fehler und Abstimmungsprobleme in Abwehr und Angriff.
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02.11.2022 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball EM 2022 EHF EURO Frauen Europameisterschaft: Testspiel Deutschland vs. Rumänien in Tatabanya.
Deutschland – Startformation: Roch – Maidhof/Smits, Brons Pedersen, Bölk – Behrend, Schmelzer, Stockschläder. Innenblock: Bölk, Schmelzer
1. Halbzeit: Deutschlands Bundestrainer Gaugisch nutzte die ersten 30 Minuten wirklich zum Testen verschiedener Formationen in Abwehr und Angriff. Insofern lief das deutsche Spiel nicht so „geschmiert“ wie gegen Ungarn. Auffällig: Wenn die DHB-Top-Spielerinnen Smits, Grijseels, Filter oder Schmelzer nicht auf der Platte sind, wird ein Leistungsgefälle zur eingespielten Stammformation sichtbar. Im Deckungsbereich zeigte die deutsche Mannschaft auch Schwächen gegen Neagu, Bazaliu (Rückraum) oder Pintea (Kreis). Etwas mehr Geschwindigkeit fehlte zudem. Im Angriff begann Brons Pedersen unglücklich und mit wenig Bindung. Warum Gaugisch auf Rückraum Mitte nicht mit Smits spielt neben Bölk und Maidhof, bleibt ein Rätsel. Denn dann wäre mit Smits noch größere Torgefahr aus der Fernwurfzone des Rückraums zu verzeichnen. Insgesamt eine durchschnittliche Leistung in einem völlig ausgeglichenen Match.
2. Halbzeit: Rumänien führte fast die ganze Spielhälfte und war angesichts der Rückraum- und Torhüterin-Stärke beim 25:28 dem Sieg näher als Deutschland. Aber Gaugisch wechselte in der Crunchtime den Stamm-Rückraum ein und schaffte somit das Erkenntnis-Remis vor dem EM-Auftakt gegen Polen am kommenden Sonnabend. Es gibt noch einiges für die DHB-Auswahl zu tun – in Abwehr und Angriff und auch in positionellen Dingen des Einsatzes der Spielerinnen.
Stimmen:
Markus Gaugisch: Nicht verloren. Das sah 7 Minuten vor Schluss anders aus, da waren wir mit drei Toren hinten. Dann haben die Mädels nochmal den Turn hinbekommen. Wir haben dann auch gegen die 5:1 Abwehr die richtigen Lösungen gefunden. Ich glaube auch, dass wir zu Beginn des Spiels gute Aktionen vorn hatten, wo wir aus vielen Positionen trafen. Aber die Phase von Minute 15 bis 45 haben wir sehr viele einfache Fehler gemacht oder Fehlwürfe produziert, die nicht notwendig waren. Wenn ich einen guten Winkel oder Durchbruch habe, dann muss ich den auch konsequent rein machen, daran arbeiten wir. Trotzdem ist es für Spielerinnen, die nicht wöchentlich im Champions League Format unterwegs sind, Wahnsinn gegen so körperlich starke Spielerinnen zu spielen. Mit der Qualität auch aus dem Rückraum, wie von Spielerinnen wie Neagu, musst du eine klare Zuordnung haben. Sonst werfen die Tore, wie wenn wir einen Gegenstoß laufen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir gut regenerieren und dann sind wir bereit für Samstag.
Alina Grijseels: Das erste Gefühl ist nicht ganz so positiv, weil wir es nicht geschafft haben, in der Abwehr so gut zu stehen wie noch am Montag. Da haben wir uns mehr vorgenommen. Wir müssen analysieren, woran es gehapert hat. Aber klar, am Ende holen wir noch einen Drei-Tore-Rückstand auf, vergeben aber auch die Siegchance, deshalb sind wir am Ende nicht zufrieden. Das Fazit fällt insgesamt ganz gut in den Testspielen aus. Im Angriff haben wir in beiden Spielen sehr gute Lösungen gefunden, viele Tore erzielt und auch das Tempospiel hat zeitweise richtig gut funktioniert. Da war eher die Abwehr das Thema, da müssen wir konsequenter und aggressiver arbeiten, aber insgesamt sind wir gut vorbereitet. Wir hatten zwei Spiele, die noch einmal gezeigt haben, woran wir arbeiten müssen.
Meike Schmelzer: Das Gefühl danach ist jetzt so mittel, also kein richtig Gutes aber auch kein richtig schlechtes Gefühl. Rumänien ist unangenehm, das war so ein richtig dreckiges Spiel, mit vielen Nickligkeiten. Wir haben uns am Ende noch so ein bisschen gerettet. Das Unentschieden haben wir uns erkämpft, zufrieden sind wir damit aber nicht. Heute haben wir gesehen, dass wir von der Konstanz noch ein bisschen brauchen, dass wir auch noch Dinge haben, an denen wir arbeiten müssen, ist auch okay. Man sagt ja, wenn die Generalprobe schief läuft, dann wird die Aufführung gut. Es kann jetzt auch losgehen.
Statistik: 02.11.2022, 18:00 Uhr, Tatabanya
Deutschland vs. Rumänien 29:29 (15:16)
Woman / Player of the Match: Cristina Neagu (Rumänien)
Spielfilm: 1:1 Behrend, 1:2 Neagu, 2:2 Stockschläder (3.), 3:3 Bölk (5.), 3:4 Neagu (7. – 7m), 3:5 (8.), 5:5 Schmelzer (9.), Bölk 2 Min (11.), 6:6 Neagu (11. – 7m – ÜBZ), Roch 3/9 Paraden (13.), 7:6 Bölk (13.), 7:7 Pintea (13.), 8:7 Maidhof (14.), 9:7 Stockschläder (15.), 9:8 Neagu (15.), Hosu parierte 7m von Maidhof (17.), 10:8 Smits (18.), 10:10 Neagu (20.), 10:11 Neagu (21.), Auszeit Deutschland (21.), 11:11 Hauf (21.), 12:11 Grijseels (22.), 12:12 (24.), Hosu parierte 7m von Grijseels (24.), 12:13 Bazaliu (25.), 12:14 Bazaliu (27. – Zsp), 13:14 Grijseels (27.), 14:14 Schulze (27. – TGS), Auszeit Rumänien (28.), 14:15 (29.), 15:15 Grijseels (30.), 15:16 (HZ) – 16:16 Pedersen (31.), 16:17 (34. – 2. W.), 16:18 Bazaliu (35.), 17:18 Antl (35.), Stockschläder 2 Min (38. – Gesichtstreffer), 17:19 (38. – ÜBZ), 18:19 Antl (39. – UNZ), 19:19 Hauf (40.), 20:19 Hauf (41. – TGS), 20:20 Bazaliu (42.), Bölk 2 Min – 2. Zeitstrafe (42.), 20:21 Neagu (42. – 7m – ÜBZ), Smits 2 Min (44.), Deutschland 0:37 Min zu Viert (44.), 20:22 Bazaliu (45. – ÜBZ), 21:22 Grijseels (47.), 21:23 (47.), Auszeit Deutschland (47.), 22:23 Grijseels (48. – 7m – ÜBZ), 22:24 Neagu (49. – UNZ), Dumanska 10 Paraden (50.), 22:25 Neagu (50. – Zsp), 23:25 Grijseels (50.), 23:26 (51.), 24:26 Stockschläder (51.), 24:27 Neagu (52. – 7m), 25:27 Schirmer (54.), 25:28 Bazaliu (54.), 26:28 Grijseels (54.), 27:28 Bölk (56.), 28:28 Grijseels (56. – TGS), Auszeit Rumänien (57.), 28:29 Neagu (57. – 7m), 29:29 Bölk (58.), Auszeit Deutschland (59:33), Grijseels Fehlwurf (59:50), 29:29 (EST)
Zuschauer: 285
Das EHF EURO Aufgebot der FRAUEN-Nationalmannschaft:
Tor: Katharina Filter (Kopenhagen Handbold/DEN), Isabell Roch (SCM Ramnicu Valcea/ROU)
Feld: Jenny Behrend (SG BBM Bietigheim), Maike Schirmer (VfL Oldenburg), Johanna Stockschläder (Thüringer HC), Alexia Hauf (HSG Blomberg-Lippe), Luisa Schulze (Sport-Union Neckarsulm), Meike Schmelzer (HC Dunarea Braila/ROU), Lisa Antl (Borussia Dortmund), Xenia Smits (SG BBM Bietigheim), Emily Bölk (FTC Budapest/HUN), Mia Zschocke (Storhamar Handball Elite/NOR), Silje Brons Petersen (Kopenhagen Handbold/DEN), Alina Grijseels (Borussia Dortmund), Julia Maidhof (SG BBM Bietigheim), Maren Weigel (TuS Metzingen)