JahresRückblick 2023 Florian Wellbrock SC Magdeburg Basketball

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JahresRückblick 2023: Die SPORT4FINAL-Redaktion präsentiert aus guter Tradition ihren JahresRückblick 2023 der sportlichen Highlights im „medialen Rückspiegel“.

Deutschlands Sportler des Jahres 2023

Deutschlands Leichtathletik in der Krise

27.12.2023 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:

JahresRückblick 2023: Im JahresRückblick für das Sportjahr 2023, dem Jahr vor den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris, prägten vor allem Welt- und Europameisterschaften das sportliche Geschehen. Im Vordergrund des Sport-JahresRückblicks 2023 stehen Live-Ereignisse, Analysen, Interviews und Kommentare der Events, über die SPORT4FINAL-Redakteur Frank Zepp selbst „vor Ort“ berichtete.

Was bedeutungsvoll für die Olympische Sport-Familie ist: Das IOC hat am 8. Dezember unter Beibehaltung der Sanktionen die Zulassung von individuellen neutralen Athlet*innen von Russland und Belarus zu den Olympischen Spielen in Paris unter strikten Auflagen verkündet. Dies wird wieder mal in Deutschland kritischer als in anderen europäischen Ländern gesehen.

Was bedeutungsvoll für Deutschland ist: Die Special Olympics World Games in Berlin, das größte Multi-Sport-Event in Deutschland seit den Olympischen Spielen 1972 in München, begeisterte im Juni das ganze Land. Das war vor allem möglich, weil die Special Olympics World Games ein gesellschaftlich relevantes Thema in den Mittelpunkt stellten: Die Inklusion. Auch nicht zu vergessen als Top-Event: Die European Championships 2022 in München.

Nicht minder bedeutungsvoll für die Sportpolitik und Deutschland, falls es in absehbarer Zeit wieder zu einer deutschen Bewerbung für Olympische Spiele kommen sollte: Der „deutsche“ Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Dr. Thomas Bach, feiert am 29. Dezember 2023 seinen 70. Geburtstag.

DOSB-Präsident Thomas Weikert auf der Mitgliederversammlung am 2. Dezember 2023: „Wir gehen Olympia und die Paralympics in Deutschland an. Ob Sommer- oder Winterspiele. Ob 2036. Oder 2040. Wir kneifen nicht. Natürlich bleibt es dabei: Wir setzen unseren Weg fort, die Menschen in unserem Land einzubeziehen. In noch nie dagewesener Weise.“

Sport und Politik

Es geht aber auch um die Hilfe von Staat, Bundesregierung, Sport- und Innenministerin Nancy Faeser sowie der Gesellschaft bei der Umsetzung großer Vorhaben im Spitzen- und Breitensport. Thomas Weikert zu diesem Thema: „Dazu zählt auch eine neue, unabhängige Agentur für den Leistungssport. Um den Spitzensport zu fördern, von dem wir doch alle wollen, dass er Spitzen-Ergebnisse bringt. Eine Agentur, die unabhängig ist. In der sich Sport und Politik auf Augenhöhe begegnen. Die sich auf das konzentriert, was sie soll: Spitzensport fördern. Und die ergänzt wird durch ein Sportfördergesetz, das dem Sport auf Bundesebene endlich verlässliche Rahmenbedingungen zusichert … Das gleiche gilt für den Entwicklungsplan Sport. Der beim Breitensport ansetzt und jede und jeden einzelnen von uns betrifft. Denn wir sind im Sport schlechter geworden in Deutschland … Ich erwarte, dass die Bundesregierung dieses wichtige Thema weiterhin voll unterstützt. Wir brauchen eine gemeinsame, durchdachte Kraftanstrengung. Dann reicht es aber nicht, kluge Ideen auf Papier zu schreiben. Wir müssen sie auch umsetzen und dafür braucht es auch das nötige Geld! So sieht Wertschätzung aus … Wir erwarten von der Bundesregierung und den Regierungs-Fraktionen, dass sie auch bei der Umsetzung ein verlässlicher Partner sind. Und ihre Zusagen einhalten.“

Sport und Medien

Im medialen Bereich bleibt es weiterhin bei der größten Katastrophe im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, das die Grundversorgung bezüglich der Pluralität der Sportarten seit Jahren nicht gewährleistet. Die weitere Zementierung des Fußballs als „Mono-Kultur“ in TV, Print und Online, die viele erfolgreiche olympische Sportarten in den Leitmedien verdrängt, wurde ebenfalls fortgesetzt. Man muss sich nur den Sonnabend in ARD und ZDF sowie den dritten Programmen ansehen. Am Nachmittag stundenlang Dritt- und Viert-Liga-Fußball live. Danach in der ARD die Sportschau mit Bundesliga bis Dritte Liga in Zusammenfassung und abends im ZDF das sogenannte „aktuelle Sportstudio“, was im wesentlichen auch nur ein „Fußball-Wiederholungs-Studio“ darstellt. In diesem Zusammenhang muss die inhaltliche TV-Kritik von DHB-Präsident Andreas Michelmann bei der Abschluss-Pressekonferenz des Verbandes bei der Handball Weltmeisterschaft der Frauen verstanden werden. Die Handball-Frauen, immerhin WM-Sechste, wurden live nur im Internet bei Sportdeutschland gezeigt. Auch wenn dies ein Rechte-Thema ist, kann es nicht sein, dass Fußball in unserem schönen Sport-TV-Land alles dominiert – zumal wenn man die Erfolgslosigkeit dieser Sportart in den letzten Jahren auf Nationalmannschafts-Ebene betrachtet. Andreas Michelmann: „Wir haben aus Deutschland sozusagen so eine Art „mono-strukturelle Sportwüste“ gemacht.“

Handball WM: Andreas Michelmann „Deutschland mono-strukturelle Sportwüste“

Handball WM 2023: Andreas Michelmann im SPORT4FINAL Video-Interview

Es ist höchste Zeit, dass sich diesbezüglich etwas in Deutschland medial verändert.

JahresRückblick 2023: Sport Highlights im vorolympischen Jahr

Handball

Der Vereins-Handball in Deutschland konnte drei große Titel verzeichnen: Der SC Magdeburg wurde in einem Extra-Time-Finale gegen die Füchse Berlin zum dritten Mal in Folge (Hattrick) in seiner Klub-Historie Vereins-Weltmeister. Im Juni gewann der SCM bereits nach 2002 zum zweiten Mal die EHF Champions League beim FINAL4 in Köln. Die Füchse Berlin wurden Sieger der European League. Damit gingen die beiden wichtigsten Titel im europäischen Club-Handball der Männer nach Deutschland. Bei den Frauen standen sich zwei deutsche Teams bei den EHF Finals im Spiel um Bronze gegenüber: Borussia Dortmund gewann gegen den Thüringer HC.

SC Magdeburg mit WM-Titel-Hattrick nach Extra Time Thriller

SC Magdeburg sensationeller Europa-Champion. MVP Kristjansson

EHF Finals 2023: Füchse Berlin neuer Champion

Der deutsche Handball auf Nationalmannschafts-Ebene befindet sich langsam im Aufwind. Bei den Weltmeisterschaften kamen die deutschen Männer von Bundestrainer Alfred Gislason auf den fünften Platz. Deutschlands Frauen von Bundestrainer Markus Gaugisch belegten den sechsten Platz im Dezember in Herning (Dänemark). Beide deutschen Flaggschiffe haben aber noch einen gehörigen Performance-Abstand zur absoluten Weltklasse und Weltspitze. Beide Teams schafften aber die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikations-Turnier für Paris 2024. Die im Januar 2024 folgende Männer-Europameisterschaft in Deutschland wird für die Spieler und Bundestrainer Gislason der entscheidende Gradmesser in Sachen Benchmark Weltspitze sowie Vertragsverlängerung für Gislason sein.

Kommentar: Deutschland (noch) keine Medaillen-Reife

Thorir Hergeirsson im SPORT4FINAL Video-Interview

Axel Kromer im SPORT4FINAL Video-Interview

Frankreich entthronte Norwegen im High-Performance-Match

Kommentar: Deutschland mit Leistungssteigerung. Weltspitze noch entfernt

Dänemark mit WM-Titel-Hattrick. All-Star-Team. MVP Gidsel

Leichtathletik

Die deutsche Leichtathletik steckt in der sportlichen Krise. Keine Medaillen in Budapest bei der Weltmeisterschaft und nur wenige persönliche und Saison-Bestleistungen stellen eine erhebliche Hypothek an Steigerungspotential für Olympia in Paris dar.

Kommentar: Deutschland im Krisen-Modus

Deutschlands Krisen-Bilanz in Leistungs-Zahlen

DLV in Krise und Stagnation. Keine High-Performance

Leichtathletik WM 2023 Budapest Weltmeisterschaft Blog

Schwimmen

Vier von vier möglichen Goldmedaillen in den Einzelrennen im Freiwasser für Deutschland bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Fukuoka (Japan) durch die Doppel-Weltmeister Leonie Beck und Florian Wellbrock.

Florian Wellbrock und Leonie Beck Doppel-Weltmeister

Leonie Beck Weltmeisterin über 10 km

Florian Wellbrock Weltmeister über 10 km

Lukas Märtens mit Bronze

Volleyball

Großer Erfolg für den deutschen Volleyball: Die Männer qualifizierten sich mit 7 Siegen in 7 Spielen eindrucksvoll für die Olympischen Spiele. Die deutschen Frauen belegten Platz vier beim Olympia-Qualifikations-Turnier und haben aber noch die Chance, sich über die Weltrangliste für Paris zu qualifizieren.

Olympia Qualifikation Männer: Deutschland in Paris 2024 dabei

Olympia Qualifikation Frauen: Deutschland unterlag Italien und USA

Fußball

Fußball in Deutschland anno 2023 – das wäre wieder wie in den Vorjahren ein Debakel-Jahr für die deutschen Nationalmannschaften bei Frauen und Männern. Aber es gab ja einen Achtungserfolg, mit dem sich der DFB, der sich nach wie vor in der strukturellen und sportlichen Krise befindet, schmücken kann: Die U17-Junioren wurden Weltmeister im Finale gegen Frankreich und bestätigten damit den Europameister-Titel eben auch gegen die französische Mannschaft.

Ansonsten nichts Neues und vor allem ist kein Aufwärtstrend bei den Männern nach der Entlassung von Bundestrainer Flick und dem sogenannten Neubeginn mit Nagelsmann erkennbar. Die Männer-Bilanz 2023: Von elf Spielen wurden lediglich drei gewonnen (gegen Frankreich, Peru und USA). Die durchschnittlich erreichte Punktzahl lag bei 1,0 Punkten – ein deutlich schlechterer Punktedurchschnitt als im Vorjahr mit 1,5! Die Frauen befanden sich nach dem blamablen WM-Vorrunden-Aus auf Talfahrt. Damit ereilte ihnen das gleiche sportliche Schicksal wie den Männern nach den Weltmeisterschaften 2018 und 2022. Die Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gab auf und wurde durch Oldie Horst Hrubesch ersetzt.

Die Frauen besitzen noch zwei Match-Chancen auf die Olympia-Teilnahme – Halbfinale gegen Frankreich auswärts in der UEFA Nations League (2. Halbfinale Weltmeister Spanien gegen Niederlande). Bei einer Niederlage würde der Sieger des Bronzespiels auch noch nach Paris 2024 kommen.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf gefällt sich weiterhin in „Schönrederei“ angesichts der erschreckenden Bilanzen der letzten Jahre. Redundanz-Slogan: Die Männer und Frauen haben die individuelle hohe Qualität – bringen diese nur nicht als Team auf den Rasen. Das „gedankliche Abwandern“ der deutschen Fans hielt in 2023 weiter an. Die UEFA Heim-EM 2024 wird der letzte „Benchmark-Scharfrichter“ für die Männer werden.

Ginge es nach den gezeigten Leistungen und Ergebnissen bei den Top-Events – beide Nationalmannschaften hätten keinen Anspruch darauf, im TV gezeigt zu werden. Gleiches gilt für das Verhältnis von Leistung zu Entlohnung im Vergleich zu den erfolgreicheren Sportlern in anderen olympischen Sportarten. Der Fußball in Deutschland gehört aktuell leider nur ins letzte Leistungs-Drittel – Benchmark Weltklasse.

Diesbezüglich sind andere Ballsportarten – Handball, Basketball, Volleyball, Eishockey – angesichts der Leistungsstärke, des Team-Spirits und vorhandener Mentalität den Fußballern weit voraus und überlegen.

JahresRückblick 2023 – schlimmste Entgleisung:

Diese leistete sich der DFB während des siegreichen Basketball-WM-Finals der deutschen Männer gegen Serbien: Eine Pressemitteilung zur Entlassung von Bundestrainer Flick musste unbedingt an die Medien versandt werden. Von Anstand und Würde ist dieser DFB noch weit entfernt. Auch von den Leistungen der weltbesten Nationen dieses Erdballs.

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